Insgesamt habe es rund 700 Verunfallte weniger gegeben, erklärte Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, am Donnerstag in Innsbruck. Die Experten führten dies jedoch nicht auf den anfangs zögerlich verlaufenden Winter oder weniger Wintertouristen zurück, sondern vielmehr zeige die jahrelange Aufklärungs- und Präventionsarbeit Wirkung.
Die in schneearmen Wintern nicht vom Schnee bedeckten Pistenränder würden normalerweise eine hohe Gefahr darstellen. Dies sei in der heurigen Saison jedoch kein Problem gewesen, meinte Norbert Zobl, Leiter der Alpinpolizei. "Auch bei den Skiunfällen mit Fahrerflucht verzeichnen wir heuer einen sehr guten Wert gegenüber dem langjährigen Mittel", erklärte Zobl. Trotzdem sei noch immer bei rund 20 Prozent der Unfälle Fahrerflucht ein Thema.
Einen Rückgang um 22 Prozent verzeichnete man österreichweit auch bei den tödlich verunglückten Personen im alpinen Raum. Waren in der Saison 2014/15 noch insgesamt 130 Todesopfer zu beklagen, lag die Zahl heuer bei 102 Personen. Die Haupttodesursache beim Skifahren sei mit 48 Prozent nach wie vor das Herz- Kreislaufversagen. 28 Prozent würden bei einem Sturz zu Tode kommen, 17 Prozent weil sie gegen ein Hindernis prallen und nur sieben Prozent wegen einer Kollision mit einem anderen Skifahrer.
Trotz eines "hundsgemeinen Winters" mit "sehr tückischen Verhältnissen" habe es in der Saison 2015/16 auch in Tirol deutlich weniger Lawinentote gegeben, sprach Zobl das Altschneeproblem an, das beinahe den gesamten Winter vorherrschte. "Das Altschneeproblem begleitet uns mittlerweile seit fast drei Saisonen, weil im Frühwinter wenig Schnee gefallen ist", erklärte der Alpinpolizist. Sollte dies auch in den kommenden Wintern so bleiben, werde man sich mit dem Problem auseinandersetzten müssen.
Besonders wichtig sei jedenfalls immer eine richtige Tourenplanung, führte der Geschäftsführer der Bergrettung Tirol, Peter Veider, aus. "Viele schauen, wo bereits Spuren im Schnee sind, und gehen diesen dann einfach nach", sagte Veider. Dies sei aber keinesfalls eine ausreichende Tourenplanung. Die Präventionsarbeit diesbezüglich habe bei den Einheimischen bereits gefruchtet, die Ausländer zu erreichen sei jedoch schwierig, fügte Veider hinzu. Sieben der acht Lawinentoten in Tirol kamen in der Saison 2015/16 aus dem Ausland.
(Quelle: salzburg24)