Dafür hat der 41-jährige Schweizer bis zu seinem dritten Jahr an der Spitze des Orchesters gewartet: "Es wäre zu vermessen gewesen, gleich mit Beethoven zu beginnen." Zwischen 25. Februar und 22. Juni 2017 werden nun alle neun Symphonien in vier Blöcken im Musikverein gespielt. Insgesamt wird Jordan 33 Mal am Pult des Orchesters stehen. Hinzu kommen 29 Gastdirigenten wie Georges Pretre, Rudolf Buchbinder, Manfred Honeck - oder der Greco-Russe Teodor Currentzis als aktueller Popstar der Dirigentenzunft. "Wir glauben, dass es auch unsere Aufgabe ist, solchen ein wenig gegen den Strom schwimmenden Kräften eine Plattform zu geben", unterstrich Symphoniker-Intendant Johannes Neubert.
In Summe stehen in der Saison 2016/17 bei den Symphonikern 150 Auftritte an - von Einsätzen im Graben des Theaters an der Wien oder als Orchester in Residence bei den Bregenzer Festspielen bis zu den klassischen Konzerten. Damit liegt man etwas unter der Zahl der laufenden Saison, in der man 162 Mal spielt, was durch eine ausgiebigere Tourneetätigkeit bedingt sei, die man etwas zurückfahre, so Neubert: "Die Belastungsgrenzen sind irgendwann erreicht für unsere Musiker."
104 der 150 Auftritte sind in der neuen Saison in der Heimatstadt des Orchesters vorgesehen, wobei man im Frühjahr unter anderem auch auf China-Tournee geht. Diese enge Bindung an Wien will man auch mit dem Saison-Motto "Musik findet Stadt" unterstreichen. Insgesamt sind sechs Konzertzyklen vorgesehen, fünf davon im Wiener Konzerthaus. Für die dortige Matinee-Reihe wurde Barbara Rett als Präsentatorin verpflichtet. Und ein neues Format in diesem Rahmen ist "Vorhören!". Dabei werden Jugendliche ab 12 Jahren während der ersten Konzerthälfte auf die folgende zweite vorbereitet. Auch die neue Konzertserie "Fridays@7" findet eine Fortsetzung.
Zu den Solisten, mit denen das Orchester 2016/17 spielen wird, zählen Renaud Capucon oder Till Fellner. Als Artist in Residence mit sieben Konzert ist Pianist Jean-Yves Thibaudet verpflichtet. Und Debüts an der Seite der Symphoniker feiern unter anderen Koloratursopranistin Simone Kermes oder Pianist Yefim Bronfman. Neues gibt es dabei auch auf Programmseite: Einer Uraufführung (von James Clarkes "Untitled No. 8") gesellen sich vier Erstaufführungen hinzu, unter anderem von Olga Neuwirth oder Michael Jarrell.
Und zwei Neuerscheinungen erweitern den Katalog des Symphoniker-Labels: Saint-Saens "Karneval der Tiere" unter Gastdirigent Lahav Shani, ergänzt durch Brittens "Young Person's Guide to the Orchestra" sowie der Mitschnitt des Orchesterkonzerts "Frühling in Wien" aus dem Musikverein unter Manfred Honeck. Das Gesamtbudget des Orchesters, das seine 127 Musiker aus 20 Nationen rekrutiert, beträgt in der kommenden Saison 18,76 Mio. Euro, wobei 12,85 Mio. Euro aus Subventionen stammen, die zu 98 Prozent von der Stadt Wien getragen werden.
(Quelle: salzburg24)