Einsatz von Nuklearwaffen

"Wir müssen Putins Drohung ernst nehmen"

Veröffentlicht: 21. September 2022 14:28 Uhr
Der Politikwissenschafter Gerhard Mangott hat dazu aufgerufen, die Nuklearwaffen-Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin ernst zu nehmen.
SALZBURG24 (nic)

"Wir müssen diese Aussage ernst nehmen. Selbst wenn sie ein Bluff ist, müssen wir auf eine solche Entwicklung vorbereitet sein", warnte Mangott in einem Interview mit dem Sender "Puls 24" am Mittwoch.

Putin: 300.000 Streitkräfte für Ukraine-Krieg

Der Ukraine-Krieg spitzt sich zu: So hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilisierung der Streitkräfte verkündet.

Auch Einsatz von Nuklearwaffen möglich

"Durch die Annexion dieser Territorien nach diesen Scheinreferenden ist die Hürde für die ukrainische Seite, weitere territoriale Vorstöße zu machen, höher, weil es eben dann direkt ein Angriff auf russisches Staatsgebiet ist. Russland könnte hier mit Flächenbombardements mit strategischen Bombern bis hin zum Einsatz taktischer Nuklearwaffen alle Arsenale nutzen, die es zur Verfügung hat", sagte Mangott in dem Interview weiter.

Zitate aus Putin-Rede zur Teilmobilmachung

Eine Teilmobilmachung hat der russische Präsident Wladimir Putin heute in einer Rede angekündigt. Im Folgenden findet ihr weitere Zitate der Putin-Rede.

Kriegsverlust bedeutet Amtsverlust

Die russische Führung könnte dann argumentieren, die Existenz des russischen Staates stehe auf dem Spiel. Dies sei genau die Formulierung, die in der russischen Nukleardoktrin den Einsatz von Atomwaffen gegen eine konventionelle Bedrohung erlauben würde. Dieser Teil von Putins Rede richte sich an die Ukraine. "Es ist ein Signal, dass Russland bis zum Äußersten gehen würde, um diesen Krieg nicht zu verlieren. Putin will und darf diesen Krieg nicht verlieren, denn sonst könnte er auch sein Amt verlieren."

Es sei der Versuch, die Ukraine von weiteren Gegenoffensiven und den Westen von Waffenlieferungen an Kiew abzuschrecken. Ob diese Abschreckung Erfolg habe, sei allerdings fraglich. Es gebe im Westen viele Stimmen, die vor Einschüchterungsversuchen Putins warnten. Russland habe den Krieg noch nicht verloren, könnte aber ohne Truppenverstärkung die eroberten Gebiete in der Ukraine wieder verlieren.

"Putin setzt jedes Mittel ein"

Gegenüber der Münchener "Abendzeitung" (Donnerstag-Ausgabe) sagte Mangott, Frieden werde es nur ohne Putin geben. "Putin will diesen Krieg gewinnen und setzt jedes Mittel dafür ein. Für Friedensverhandlungen ist da einfach kein Platz." Der französische Präsident Emmanuel Macron habe angekündigt, dass er in den nächsten Tagen mit Putin sprechen wolle, "aber er wird nichts erreichen. Putin ist fest entschlossen, fortzuführen, was er angekündigt hat. Westliche Staaten können nichts tun, aber sie müssen sich überlegen, ob sie sich von dieser Drohung Putins abschrecken lassen und keine zusätzlichen Waffen mehr an die Ukraine liefern oder ab sie standfest bleiben und der Ukraine weiter bei ihrem Verteidigungskrieg helfen. Das werden die nächsten Wochen und Monate weisen."

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(Quelle: apa)

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