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Zahl der Erdbebenopfer in Nepal auf mehr als 3.700 gestiegen

Viele haben Familienangehörige verloren
Veröffentlicht: 27. April 2015 05:16 Uhr
Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens in Nepal ist auf 3.726 gestiegen. Dies teilte das Innenministerium am Montag mit. Damit wurde die Zahl binnen weniger Stunden um rund 500 hochgesetzt. In der Regierung wird befürchtet, das bis zu 5.000 Menschen bei dem schwersten Beben in der Region seit mehr als 80 Jahren ums Leben gekommen sein könnten.

Bei dem Beben der Stärke 7,9 wurden auch jahrhundertealte Tempel und Kultstätten zerstört. Die Regierung rief den Notstand aus. Die internationale Hilfe ist inzwischen angelaufen. Das Beben war die stärkste Erschütterung des Bodens in Nepal seit mehr als 80 Jahren. Dem Beben am Samstag folgten viele Nachbeben. Das ganze Ausmaß der Zerstörung war noch nicht abzusehen, weil viele abgelegene Dörfer zunächst nicht erreicht wurden.

Das Erdbeben bracht Tod und Zerstörung. / APA/EPA/CARL WHETHAM/IFRC/HANDOUT Salzburg24
Das Erdbeben bracht Tod und Zerstörung. / APA/EPA/CARL WHETHAM/IFRC/HANDOUT
Das Erdbeben bracht Tod und Zerstörung. / APA/EPA/CARL WHETHAM/IFRC/HANDOUT

Der Erdstoß mit seinem Epizentrum etwa 80 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu zerstörte große Teile der Infrastruktur Nepals, viele alte Häuser sowie Weltkulturerbe- und Pilgerstätten. Weite Teile des Erdbebengebiets blieben auch am Sonntag ohne Strom. Die Wasserversorgung war unterbrochen und die meisten Tankstellen waren geschlossen.

Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren

Die Rettungsbemühungen in Nepal werden durch starke Nachbeben sowie die Schäden an Straßen, Stromleitungen und dem Telefonnetz behindert. Die Krankenhäuser waren so überfüllt, dass Zelte aufgestellt werden mussten. Zahlreiche Staaten und Organisationen haben Helfer nach Nepal entsandt. Die Europäische Kommission versprach Nepal drei Millionen Euro Soforthilfe. Das Geld solle zusätzlich zu den Hilfen der einzelnen Mitgliedstaaten und zur Entsendung von Zivilschutzexperten in die Erdbebenregion fließen, erklärte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides. Am dringendsten würden medizinische Helferteams und Nothilfe-Lieferungen benötigt.

Viele Kulturstätten wurden zerstört. /APA/EPA/NARENDRA SHRESTHA Salzburg24
Viele Kulturstätten wurden zerstört. /APA/EPA/NARENDRA SHRESTHA

Rotes Kreuz finanziert Hilfsgüter

„Das Nepalesische Rote Kreuz hat schon vor dem Beben an mehreren strategisch wichtigen Punkten Katastrophenhilfe-Lager errichtet. Von dort aus werden Hilfsgüter wie Decken, Lebensmittel und Babynahrung, Zelte und Planen verteilt“, sagt Max Santner, Leiter der internationalen Zusammenarbeit beim Österreichischen Roten Kreuz. Um einen Engpass zu vermeiden, ist schnelle internationale Hilfe wesentlich. Das Rote Kreuz stellt die Vorräte aus seinen Lagern in Kuala Lumpur und Dubai bereit.

100.000 Euro für Notunterkünfte

Das Österreichische Rote Kreuz hat in einem ersten Schritt 100.000 Euro für Hilfe in Nepal zur Verfügung gestellt. Da tausende Menschen durch die Katastrophe obdachlos wurden, werden mit diesem Geld Notunterkünfte errichtet und die Betroffenen mit Hygieneartikeln und Kochgeschirr versorgt. Auch die Caritas stellt 50.000 Euro zur Verfügung und bittet um weitere Spenden.

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88 Österreicher derzeit in Nepal

In Nepal, wo ein schweres Erdbeben am Samstag Hunderte Menschen getötet hat, hielten sich am Wochenende auch mindestens 88 Österreicher auf. Von diesen Personen hatten sich bis Sonntagnachmittag besorgte Angehörige im Außenministerium in Wien gemeldet. Zu einem Großteil gab es in der Zwischenzeit Kontakt, die Betroffenen waren alle unverletzt. Rund 20 Personen wurden allerdings noch nicht erreicht.

"Die Liste verändert sich ständig", hielt Ministeriumssprecher Martin Weiss fest. Es sei auch nicht verwunderlich, dass sich mehrere Menschen noch nicht gemeldet haben. Die kontaktierten Österreicher, die in bergigen Regionen des Landes unterwegs waren, hätten zumeist von dem Erdbeben eher wenig mitbekommen. Das Honorarkonsulat in Kathmandu blieb laut Weiss unbeschädigt.

(SALZBURG24/APA)

 

 

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(Quelle: salzburg24)

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