Wegen Microsoft-Lücke

Zehntausende E-Mail-Server gehackt

(FILES) In this file photo the logo of French headquarters of American multinational technology company Microsoft, is pictured outside on March 6, 2018 in Issy-Les-Moulineaux, a Paris' suburb. - Microsoft has said a state-sponsored hacking group operating out of China is exploiting previously unknown security flaws in its Exchange email services to steal data from business users. The company said the hacking group, which it has named "Hafnium", is a "highly skilled and sophisticated actor". In a blog post on March 2, 2021, Microsoft executive Tom Burt said the company had released updates to fix the security flaws, which apply to on-premises versions of the software rather than cloud-based versions, and urged customers to apply them. (Photo by GERARD JULIEN / AFP)
Veröffentlicht: 08. März 2021 07:09 Uhr
Wegen einer vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Sicherheitslücke sind laut US-Medienberichten weltweit Zehntausende E-Mail-Server von Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen Opfer von Hacker-Attacken geworden. Für die Schwachstelle in Microsofts Software Exchange Server gibt es seit vergangenem Mittwoch zwar ein Sicherheitsupdate, es muss aber von den Kunden installiert werden.

Die US-Regierung forderte Netzwerkadministratoren am Sonntagnachmittag (Ortszeit) zu weiteren Schutzmaßnahmen auf. Bei bereits infizierten Exchange-Servern reiche es nicht aus, nur die Microsoft-Reparatursoftware - den Patch - der vergangenen Woche aufzuspielen, sagte ein Vertreter des Präsidialamts am Sonntag. "Es handelt sich um eine aktive Bedrohung, die sich noch weiterentwickelt, und wir fordern die Netzwerkbetreiber dringend auf, sie sehr ernst zu nehmen."

Mehr als 250.000 Opfer vermutet

Weltweit könne es mehr als 250.000 Opfer geben, schrieb das "Wall Street Journal" am Wochenende unter Berufung auf eine informierte Person. Dem Finanzdienst Bloomberg sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter ehemaliger US-Beamter, man wisse von mindestens 60.000 betroffenen E-Mail-Servern. Der gut vernetzte IT-Sicherheitsspezialist Brian Krebs und das Computermagazin "Wired" berichteten von 30.000 gehackten E-Mail-Systemen allein in den USA.

"Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich besonders stark von dieser Microsoft-Exchange-Lücke betroffen", sagte am Sonntag Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure. "Der Grund: Deutsche Unternehmen fürchten die Cloud und betreiben Dienste wie Exchange daher häufig lokal."

Hacker schlagen bei Microsoft zu

Microsoft hatte am Mittwoch gewarnt, dass die vier zuvor nicht öffentlich bekannten Sicherheitslücken von mutmaßlich chinesischen Hackern ausgenutzt werden. Die Hacker-Gruppe, die Microsoft "Hafnium" nennt, habe mit Hilfe der Schwachstellen vor allem Informationen in den USA abgreifen wollen. Ziele seien unter anderem Forschungen zu Infektionskrankheiten sowie Hochschulen, Anwaltsfirmen und Unternehmen mit Verteidigungsaufträgen gewesen. Es habe sich um zielgerichtete Attacken gehandelt und Microsoft habe keine Hinweise darauf, dass auch Privatkunden angegriffen worden seien. Den Berichten zufolge wurden aber seit Bekanntgabe der Schwachstellen nicht abgesicherte Systeme auf breiter Front angegriffen.

Betroffen sind laut Microsoft die Exchange-Server-Versionen 2013, 2016 und 2019. Exchange wird von vielen Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen als E-Mail-Plattform genutzt. Bei einer erfolgreichen Attacke über die Schwachstellen ist es möglich, Daten aus dem E-Mail-System abzugreifen. Microsoft wurde auf die Sicherheitslücken von IT-Sicherheitsforschern aufmerksam gemacht.

(Quelle: salzburg24)

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