Der Sender Franceinfo berichtete, die Polizei habe auch Tränengas eingesetzt. Die Demonstration, an der sich nach einer Zählung im Auftrag französischer Medien mehr als 16.000 Menschen beteiligten, war Teil eines neuen Protesttags von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Sie wehren sich gegen Reformpläne von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung - darunter das Vorhaben, bis 2022 rund 120.000 Jobs abzubauen.
Flugverkehr maßgeblich beeinflusst
Landesweit gingen nach Angaben des Innenministeriums 139.000 Menschen auf die Straße - deutlich weniger als am letzten Aktionstag im öffentlichen Dienst im März (323.000). Damals hatten allerdings auch zahlreiche Eisenbahner gestreikt. Die kämpfen weiterhin gegen eine Bahnreform, ihre nächsten Streiktage sind aber erst für diesen Mittwoch und Donnerstag angekündigt.
Dafür war am Dienstag der Verkehr an drei französischen Flughäfen gestört, weil auch Fluglotsen streikten. Die zivile Luftfahrtbehörde hatte den Airlines geraten, 20 Prozent ihrer Flüge zu streichen. Betroffen waren die Flughäfen Paris-Orly, Lyon und Marseille.
Schwere Krawallen am 1. Mai
Auch Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Arbeitsagenturen wurden bestreikt und blieben zum Teil geschlossen. "Krankenhäuser außer Atem" hieß es auf Spruchbändern oder "Macron zerstört alles". Die Gewerkschaften fürchten, dass der Präsident Teile des öffentlichen Dienstes privatisieren will.
Laut einer Umfrage für die Zeitung "Le Figaro" und andere Medien lehnen 49 Prozent der Franzosen den Arbeitskampf ab, 40 Prozent signalisierten dagegen ihre Unterstützung. Am 1. Mai hatten schwere Ausschreitungen schwarz gekleideter Vermummter die traditionelle Pariser Gewerkschaftsdemonstration zum Maifeiertag überschattet.
(APA/dpa/ag.)
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(Quelle: salzburg24)