Seit 1986 in Betrieb

Zwischenfall in tschechischem AKW Dukovany

Der zweite Reaktor des tschechischen Atomkraftwerkes Dukovany musste abgeschaltet werden. 
Veröffentlicht: 17. Oktober 2022 07:55 Uhr
Nach einem Zwischenfall musste der zweite Block des tschechischen Atomkraftwerkes Dukovany heruntergefahren werden. Der Reaktor werde mehrere Wochen außer Betrieb sein, heißt es.
SALZBURG24 (AG)

Der zweite Block des tschechischen Atomkraftwerks Dukovany ist heruntergefahren worden, nachdem sich in einem Messsystem ungewöhnliche Werte gezeigt haben. Wie es am Sonntag von der Werksleitung hieß, dürfte die Dichtung des Hauptventils defekt sein. AKW-Direktor Roman Havlin sagte der Nachrichtenagentur CTK, dass der Reaktor für die Reparaturarbeiten „mehrere Wochen“ außer Betrieb bleiben müsse.

Reaktor in AKW Dukovany abgeschaltet

Das AKW hat insgesamt vier Reaktoren. Der erste und vierte Block sind in Vollbetrieb, während der dritte wegen eines planmäßigen Wechsels von Brennstäben außer Betrieb ist. Die am Samstag eingeleitete Abschaltung des zweiten Blocks zeige, „dass Sicherheit immer unsere oberste Priorität ist“, betonte Kraftwerksdirektor Havlín. „Wir möchten den Block nicht betreiben, wenn wir nicht sicher sind, dass er richtig funktioniert.“

Reaktor seit 1986 in Betrieb

Die Grünen nahmen den Zwischenfall zum Anlass, ihre Forderung nach einer Stilllegung der tschechischen Atomkraftwerke zu bekräftigten. Der Anti-Atom-Sprecher der Regierungspartei, Martin Litschauer, wies gegenüber der APA darauf hin, dass der aus dem Jahr 1986 stammende Reaktorblock ursprünglich für einen Betrieb von 30 Jahren ausgelegt gewesen sei.

Alte Atomkraftwerke treiben Strompreis in die Höhe

„Es war abzusehen, dass alte Atomkraftwerke immer mehr Probleme machen, und das zeigt auch das Atomdesaster in Frankreich, wo aktuell die Hälfte der Atomkraftwerke technisch nicht verfügbar ist“, so Litschauer. „In Summe treiben damit die vielen unzuverlässigen Atomreaktoren die Strompreise in Europa in die Höhe und gefährden vor allem in Frankreich die Versorgungssicherheit“, argumentierte der Nationalratsabgeordnete.

(Quelle: apa)

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