Sportwelt

Austria Wien beurlaubt Coach Baumgartner

ABD0204_20150321 - WIEN - ?STERREICH: Trainer von FK Austria Wien, Gerald Baumgartner w?hrend der tipico Bundesliga-Begegnung zwischen FK Austria Wien und SV Josko Ried, am Samstag, 21. M?rz 2015 in Wien. - FOTO: APA/HERBERT P. OCZERET
Veröffentlicht: 22. März 2015 14:18 Uhr
Die Wiener Austria hat sich von Trainer Gerald Baumgartner getrennt. Wie der Tabellensiebente der Fußball-Bundesliga am Sonntag einen Tag nach der 0:1-Heimniederlage gegen Ried bekanntgab, wurde der Salzburger nach rund zehn Monaten beurlaubt.

Neuer Interimscoach bis Sommer ist der bisherige Amateure-Betreuer Andreas Ogris. Er soll die zweite Saison ohne Europacupteilnahme in Folge abwenden.

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Es habe eine "schonungslose Analyse" zwischen Sportdirektor Franz Wohlfahrt, AG-Vorstand Markus Kraetschmer und dem Präsidium gegeben. "Wir haben nach dem Spiel eingehende Diskussionen geführt, sehen unsere sportlichen Mindestziele sehr gefährdet, müssen als Club-Verantwortliche die aktuellen Entwicklungen sehen und Impulse setzen", wurde Wohlfahrt in einer Aussendung zitiert. "Demnach habe ich dem Präsidium und Vorstand einen Vorschlag unterbreitet, der einstimmig angenommen wurde."

Austria Wien musste "Zeichen setzen"

"Wir bedauern diesen Schritt, natürlich ist das keine schöne Situation für alle Beteiligten. Jetzt ist aber der Zeitpunkt, wo wir ein Zeichen setzen mussten, um die sportliche Talfahrt zu stoppen", erklärt AG-Vorstand Markus Kraetschmer. "Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber die Ergebnisse der vergangenen Wochen, die Art und Weise, wie diese zustande kamen und vor allem die Situation zehn Spieltage vor Saisonende zwangen uns, aus Verantwortung dem Club gegenüber zu handeln", meinte Kraetschmer.

Schon am Montagnachmittag wird der 50-jährige Ogris das Training der Veilchen leiten, denen in zwei Wochen der schwere Gang zu Meister Salzburg bevorsteht. Angesichts der tristen Tabellensituation - sechs Punkte fehlen auf den fünftplatzierten WAC - ist möglicherweise der Cup der letzte Rettungsanker im Hinblick auf einen internationalen Bewerb, den man schon zum zweiten Mal in Folge zu verpassen droht. Dabei hatte man den eigenen Anhang 2013/14 noch mit der Teilnahme in der Gruppenphase der Champions League verwöhnt.

Baumgartner konnte Stögers Erbe nicht hochhalten

Für Baumgartner, der ebenso wie Co-Trainer Renato Gligoroski beurlaubt wurde, endete das erste Engagement im heimischen Oberhaus mit einer Bruchlandung. Das schwere Erbe, das Peter Stöger mit dem Meistertitel 2012/13 hinterlassen hatte, war nach Bjelica und Gager auch für den 50-jährigen Salzburger nicht zu stemmen. Am 8. März dürfte Baumgartner mit dem 2:1-Derbysieg über Rapid noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen haben, nach dem 1:1 gegen die Admira und dem nunmehrigen 0:1 gegen Ried war aber endgültig Endstation - nach nicht einmal ganz zehn Monaten.

Baumgartner war im Mai 2014 als Gager-Nachfolger an den Verteilerkreis gekommen - und das eigentlich nur als dritte Wahl nach dem nunmehrigen Salzburg-Trainer Adi Hütter sowie den vom 1. FC Köln nicht losgeeisten Manfred Schmid. Einen guten Ruf hatte er sich durch den Cupsieg 2013 mit Regionalligist Pasching und durch den Einzug ins Cupfinale 2014 mit Zweitligist St. Pölten erarbeitet. "Ich habe noch nie eine Mannschaft in den Keller geführt. Meine Teams sind immer besser geworden", hatte er in seiner Eigenschaft als St. Pölten-Coach betont.

Von Baumgartner versprach sich die Führung der Austria eine Rückkehr zu alten Tugenden, aggressives Pressing sollte am Verteilerkreis Einzug halten, selbst der Name Borussia Dortmund fiel bei der Vorstellung des Neuen. Davon war schließlich aber nur wenig zu sehen, die Umsetzung einer klaren Spielphilosophie nicht zu erkennen. Eine oft angespannte Kadersituation machte es Baumgartner dabei nicht unbedingt leichter. Zuletzt war es etwa der nicht adäquat nachbesetzte Abgang von Goalgetter Omer Damari, der die Veilchen einer ihrer wenigen Qualitäten in dieser Saison beraubte. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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