Es ist bestimmt nicht der wichtigste internationale Titel, um den es in Prag geht. Dass sie diesen Pokal noch nie in den Händen halten konnten, wurmt die Münchner allerdings schon. Dreimal hatten die Bayern in der Vergangenheit Gelegenheit, die letzte Lücke in ihrer eindrucksvollen Erfolgsliste schließen, doch jedes Mal blieb ihnen die Trophäe verwehrt. Zuletzt 2001 beim 2:3 gegen den damaligen UEFA-Cup-Sieger Liverpool.
Ein Sieg wäre nicht nur für Bayern München eine Premiere, sondern für die gesamte deutsche Bundesliga. Widersacher Chelsea ist dem deutschen Club-Fußball da einen Schritt voraus, vor 15 Jahren behielten die Londoner im UEFA-Supercup gegen Real Madrid die Oberhand (1:0).
Weitaus weniger gut sind jedoch die jüngsten Erinnerungen der "Blues" an diesen Wettbewerb. Vergangenes Jahr unterlagen sie gegen Atletico Madrid mit 1:4. Die Bayern wiederum wollen sich 15 Monate nach dem im Elfmeterschießen verlorenen "Finale dahoam" nicht schon wieder von Chelsea ärgern lassen. Ob mit oder ohne den angeschlagenen Bastian Schweinsteiger, war offen.
Spannung bezieht das Spiel zwischen dem Champions-League- und dem Europa-League-Sieger nicht nur aus dem Geschehen auf dem Rasen, sondern auch neben dem Spielfeld. Nämlich aus dem Duell der beiden weltweit am meisten beachteten Trainer, Pep Guardiola und Jose Mourinho. Als Verantwortliche bei Barcelona beziehungsweise Real Madrid lagen die beiden zwischen 2010 und 2012 in einem verbalen Dauer-Clinch, den die Medien freudig auskosteten.
Auch vor dem ersten Aufeinandertreffen mit ihren neuen Arbeitgebern ließen die Sticheleien nicht lange auf sich warten. "Der FC Bayern des Jupp Heynckes war das beste Team Europas. Jetzt haben sie einen neuen Trainer und neue Spieler - und ich bin nicht mehr sicher, ob sie immer noch so gut sind", verkündete Mourinho der "Bild am Sonntag".
(Quelle: salzburg24)