Bei den Welttitelkämpfen in Moskau hängt jedoch ein dunkler Dopingschatten über den Sprintern. So auch über Bolt, der wie seine Konkurrenten unter und gegen den Generalverdacht anlaufen muss. Nicht zuletzt, weil erst kürzlich sein Landsmann Asafa Powell und der US-Amerikaner Tyson Gay mit positiven Tests aus dem Verkehr gezogen worden waren. Hochkaräter der Szene - auch sie erwischt es plötzlich.
Samstagabend gab Bolt eine erste Antwort auf der Laufbann. Von einem Fehlstart eines Konkurrenten direkt neben sich ließ er sich nicht beeindrucken. Er lief sein Rennen, beklatschte einmal kurz das Publikum und lauschte anschließend auch noch der für Farah gespielten Nationalhymne, als dieser seine Goldmedaille überreicht bekam.
"Ich bin glücklich mit meinem Rennen. Ich habe es leicht genommen, denn es war die erste Runde. Ich wollte nur den Start richtig erwischen. Der Fehlstart in meinem Lauf hat mich nicht berührt, ich habe diesen Fehler in Daegu gemacht und nun bleibe ich fokussiert", sagte Bolt. Schnellster über alle sieben Vorläufe gesehen war der US-Amerikaner Mike Rodgers in 9,98 Sekunden vor seinem Landsmann Justin Gatlin in 9,99.
Kiplagat sorgte gleich zum Auftakt der Moskau-WM für eine erfolgreiche Titelverteidigung. In 2:25:44 Stunden gewann sie das Hitzerennen vor der Italienerin Valeria Straneo (2:25:58) und der Japanerin Kayoko Fukushi (2:27:45).
Farah absolvierte danach die ersten Schritte zum Double bravourös. Der Brite gewann die 10.000 m in persönlicher Saisonbestzeit von 27:21,71 Minuten, der Doppel-Olympiasieger von London setzte sich vor dem Äthiopier Ibrahim Jeilan (27:22,23) und dem Kenianer Paul Tanui (27:22,61) durch. Vor zwei Jahren in Daegu war Farah Sieger über die 5.000 m, diesen Titel will er in Russlands Hauptstadt erfolgreich verteidigen.
Im Zehnkampf liegt zur Halbzeit Olympiasieger und Weltrekordler Ashton Eaton voran. Der US-Amerikaner hält nach 100-m-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und den 400 m bei 4.502 Punkten, es folgen sein Landsmann Gunnar Nixon (4.493) und der Deutsche Michael Schrader (4.427).
Unterdessen hat die WM ihre ersten Dopingfälle. Kelly-Ann Baptiste aus Trinidad and Tobago ist laut einem Bericht des "Trinidad Express" nach einer positiven Dopingkontrolle von den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau abgereist. Die 100-m-Bronzemedaillengewinnerin von Daegu 2011 habe "freiwillig" für den Bewerb zurückgezogen, wird Teammanager Dexter Voisin zitiert. Auch Sprinterin Semoy Hackett habe ihre Teilnahme in Moskau abgesagt und sei nach Hause gereist.
(Quelle: salzburg24)