"Wir haben bereits eine Entscheidung über Capellos Zukunft getroffen", sagte Russlands Sportminister Witali Mutko der Nachrichtenagentur Tass. "Aber es gibt noch das Exekutivkomitee des Russischen Fußball-Verbandes." Dieses tritt am 24. Juni zusammen, um über die Capello-Zukunft zu diskutieren.
Seit der WM im Vorjahr, bei der Russland nach zwei Remis und einer Niederlage bereits in der Gruppenphase gescheitert war, hat das Capello-Team nur ein Pflichtspiel gewonnen: Gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein setzte sich die "Sbornaja" zum EM-Quali-Auftakt zu Hause 4:0 durch. Der 3:0-Auswärtssieg im Frühjahr gegen Montenegro war Russland nach dem wegen Ausschreitungen in Podgorica beim Stande von 0:0 abgebrochenen Spiel erst am grünen Tisch zuerkannt worden.
Capellos Vertrag als russischer Trainer war nach der erfolgreichen Qualifikation für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien vorzeitig bis zur Heim-WM 2018 verlängert worden. Laut Medienberichten muss Russlands Fußball-Verband 21,6 Millionen Euro Abfindung an den Italiener zahlen, um das Arbeitsverhältnis mit dem ehemaligen Erfolgscoach von AC Milan, Real Madrid, AS Roma und Juventus Turin jetzt schon zu beenden. Capello ist seit 2012 Nationaltrainer von Russland.
Unterdessen hat eine Gruppe russischer Fußball-Fans eine Kampagne ins Leben gerufen, die dem Verband die Trennung von Teamchef Capello erleichtern soll. Die Fans wollen die 21,6 Millionen Euro sammeln, die bei einer Vertragsauflösung an den 68-jährigen Italiener angeblich fällig sind.
"Wir glauben, dass alle Menschen, denen das Schicksal des russischen Fußballs nicht egal ist, von den jüngsten Leistungen des Nationalteams enttäuscht sind. Jüngste Umfragen zeigen, dass eine große Mehrheit der Fans will, dass Capello geht. Aber damit das passiert, muss ihm der russische Verband zur Vertragsauflösung eine große Pönale zahlen - 21,4 Millionen Euro", hieß es in einer Stellungnahme auf. Diese Summe soll nun gesammelt werden.
(Quelle: salzburg24)