Nach Toren von Ivan Perisic (37.) und Ivan Rakitic (59.) sah die Mannschaft von Trainer Ante Cacic wie der sichere Sieger aus. Die "Joker" Milan Skoda (76.) und Tomas Necid (94./Handselfmeter) verhinderten in der Schlussphase aber noch die drohende Niederlage der Tschechen. Die Partie war in der Schlussphase für einige Minuten unterbrochen, da kroatische Fans bengalische Feuer aufs Spielfeld geworfen hatten. Ein Ordner wurde beinahe getroffen.
Die Kroaten führen die Gruppe D vorerst mit vier Punkten vor Spanien (3) an. Die Spanier trafen im Abendspiel auf die noch punktlose Türkei. Für die Tschechen war es der erste Punktgewinn.
Kroaten gehen 0:2 in Führung
Die Kroaten dominierten die Anfangsphase und überzeugten dabei vor allem mit einem flüssigen Kombinationsspiel. Den meisten Druck erzeugten sie über die Flanken. Die tschechische Defensive konnte zunächst mit vereinten Kräften die Hereingaben aus dem Gefahrenbereich klären. In der 20. Minute hatte Kroatien auch das nötige Glück auf seiner Seite. Der englische Schiedsrichter Mark Clattenburg ließ einen grenzwertigen Zweikampf im kroatischen Strafraum zwischen Milan Badelj und Ladislav Krejci ungeahndet.
Im direkten Gegenzug verpasste Perisic die Führung. Er rutschte an einem Querpass von Mario Mandzukic nur um wenige Zentimeter vorbei. Fortan lag die Führung für die Kroaten förmlich in der Luft. Zunächst konnte der Routinier im Tor der Tschechen, Petr Cech, einen Schuss von Barcelonas Ivan Rakitic mit einer starken Fußabwehr noch parieren (37.), nur wenige Sekunde später musste er sich aber geschlagen geben.
Tschechien legt sensationelle Aufholjagd hin
Perisic zog nach der Balleroberung im Mittelfeld ungehindert in den Strafraum, sein präziser Flachschuss ins lange Eck ließ Cech keine Abwehrmöglichkeit. Die Tschechen, die keinen einzigen Torschuss in Hälfte eins verbuchen konnten, waren mit einem Tor Rückstand vor der Pause noch gut bedient. Nach einem Freistoß vergab der kroatische Innenverteidiger Domagoj Vida eine mögliche Vorentscheidung aus guter Position (42.).
Nach der Pause änderte sich wenig am Charakter des Spiels. Tschechien kam weiter nicht gefährlich vor das gegnerische Tor. Das 2:0 resultierte zudem aus einem schweren Fehler in der tschechischen Hintermannschaft. Marcelo Brozovic eroberte den Ball vom völlig indisponiertem Roman Hubnik und bediente Rakitic, der im Duell mit Cech die Nerven behielt und den Tormann von Arsenal überlupfte.
Als alles auf einen ungefährdeten Sieg Kroatiens hindeutete, brachte der neun Minuten zuvor eingewechselte Skoda sein Team durch ein Kopftor völlig entgegen des Spielverlaufs noch einmal heran (76.). Den Assist gab der ansonsten wieder ganz schwach agierende Altstar der Tschechen Tomas Rosicky. Nach der Unterbrechung warf Tschechien in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne. Domagoj Vida bekam in der Nachspielzeit den Ball an die Hand und verursachte so den entscheidenden Elfmeter, der das komplette Spielgeschehen auf den Kopf stellte.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)