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FIFA-Ethikkommission suspendierte Blatter und Platini

FILE - In this June 1, 2011 file photo Swiss FIFA President Joseph Blatter, right, and French UEFA President Michel Platini walk together at the 61st FIFA Congress in Zurich, Switzerland. On Thursday, Oct. 8, 2015 FIFA provisionally banned President Sepp Blatter and UEFA President Michel Platini for 90 days. (AP Photo/Michael Probst)
Veröffentlicht: 08. Oktober 2015 12:42 Uhr
Im größten Beben der Fußball-Geschichte hat es nun auch Boss Joseph Blatter und Spitzenkandidat Michel Platini erwischt. Die FIFA-Ethikkommission sperrte den Fußball-Weltverbandspräsidenten und den UEFA-Chef vorläufig für jeweils 90 Tage. Während dieser Zeit seien beide Top-Funktionäre von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen, teilte die rechtsprechende Kammer mit.

Der Bann könne noch um maximal 45 Tage ausgedehnt werden. Die Sanktionen seien Resultate der Ermittlungen der Ethik-Untersuchungskammer, detaillierte Gründe darf das Gremium nach der erfolgten Entscheidung am Donnerstag nicht veröffentlichen. Nach der Sperre gegen Blatter, der laut seinem persönlichen Berater noch um sieben Uhr früh in der Züricher FIFA-Zentrale eingetroffen war, vertritt ihn laut Satzung vorerst Vizepräsident Issa Hayatou aus Kamerun im höchsten FIFA-Amt.

FIFA: Platini als Blatter-Nachfolger noch tragbar?

Für Platini bedeutet die Strafe das fast sichere Aus in seinen Ambitionen auf die Nachfolge von Blatter. Der Franzose wird satzungsgemäß vorläufig vom Spanier Angel Maria Villar als Chef der Europäischen Fußball-Union vertreten. Zudem wurde FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke ebenfalls für 90 Tage suspendiert, Präsidentschaftskandidat Chung Mong-joon wurde gar für sechs Jahre gesperrt und muss 100.000 Schweizer Franken (91.894,87 Euro) zahlen. Die Ermittlungen gegen den Südkoreaner waren im Jänner 2015 eröffnet worden, ihm werden Verstöße gegen vier Artikel des FIFA-Ethikcodes im Zusammenhang mit Südkoreas gescheiterter Bewerbung für die WM 2022 zur Last gelegt. Er war bis 2011 auch Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee und strebte wie Platini die Nachfolge Blatters an.

Millionenzahlungen und TV-Geschäfte

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte vor zwei Wochen ein Strafverfahren gegen Blatter unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung" eingeleitet. Im Kern geht es um eine Millionen-Zahlung an Platini und TV-Geschäfte mit dem früheren FIFA-Vize Jack Warner, der WM-Rechte für die Karibik für 600.000 Dollar (532.575,89 Euro) und damit deutlich unter dem Marktwert erhalten haben soll. Platini hatte für Dienste zwischen Jänner 1999 und Juni 2002 erst knapp neun Jahre später von Blatter zwei Millionen Schweizer Franken (1,84 Mio. Euro) erhalten. 2011 unterstützten die UEFA-Verbände unter der Führung von Platini den Schweizer im Wahlkampf gegen den Katarer Mohamed bin Hammam. Platini wurde von der Schweizer Bundesanwaltschaft als Auskunftsperson vernommen.

Platini will trotzdem FIFA-Boss werden

Trotzdem will er um seine Kandidatur als Chef des Weltverbands kämpfen. Er habe am Donnerstagmorgen die nötigen Unterstützerstimmen für eine Bewerbung eingereicht, teilte der Franzose in einem schriftlichen Statement mit. Mit der Sanktion ist der 60-Jährige noch nicht automatisch aus dem Rennen als FIFA-Chef. Allerdings müsste er eine Prüfung durch die Wahlkommission überstehen - schwer vorstellbar, dass dies als suspendierter UEFA-Präsident gelingen würde. Die schriftliche Unterstützung von mindestens fünf FIFA-Mitgliedsländern muss bis zum 26. Oktober, vier Monate vor dem Wahlkongress, eingereicht werden.

 

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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