Der spanische Ligapräsident Javier Tebas ist für eine Zerschlagung und einen kompletten Neubeginn beim Fußball-Weltverband FIFA, denn nach seiner Meinung kann es nach den letzten Skandalen um Sepp Blatter und Michel Platini nicht so weitergehen: "Entweder waren sie selbst verwickelt oder nicht schlau genug, die Fehler zu bemerken." Tebas sprach sich für eine externe Lösung aus: "Wir werden sehen, wer das sein könnte." Platini hingegen sei jedenfalls "Teil des Systems, er kann nicht der zukünftige Kandidat sein, auch wenn er das will." Tokyo Sexwale, der unter anderem von Franz Beckenbauer ins Spiel gebracht wurde, ist zu wenig für Tebas.
Wer kann bei der FIFA aufräumen?
Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Sport, Willi Lemke, sah das nicht so drastisch wie Tebas, der Deutsche ist für einen mäßigen Neubeginn: "Ich bin nicht für eine Zerschlagung der FIFA", sagte der 69-Jährige: "Es gibt Personen, die kompetent sind und keine Leichen im Keller haben. Personen, die fähig sind, die FIFA umzubauen." Er hat auch genaue Vorstellungen, wer das sein könnte, wollte sich aber nicht in Personalentscheidungen bei der FIFA einmischen. Der Deutsche stellte aber klar, dass der Fußball nicht von korrupten Personen zerstört werden kann und ist dafür, die FIFA-Spitze aus 50 Prozent externen Mitarbeiter und 50 Prozent FIFA-Leuten aufzubauen. Außerdem mahnte Lemke, dass es viele erfolgreiche Entwicklungsprojekte der FIFA gibt, die in der derzeitigen Diskussion aber untergehen.
Externe Kontrollen wie bei großen Wirtschaftsunternehmen
Es gäbe derzeit keine neuen Idee und keine Veränderungen, war der gemeine Tenor. Wirtschaftsunternehmen hätten auch externe Kontrollen und der Spanier Tebas, aber auch Lemke, forderten diese für den Weltverband FIFA. Jerome Champagne, der selbst für den FIFA-Chefposten kandidierte, forderte am Rande des Camp Beckenbauers ebenfalls Reformen, ließ eine neuerliche Kandidatur aber offen. Bei seinem letzten Versuch überzeugte er mit einem klarem Reformplan, am Ende fehlte ihm die nötige Lobby, heißt es aus FIFA-Kreisen.
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(Quelle: salzburg24)