Im Slalom-Weltcup gibt es derzeit ein wildes hin und her, weil neben Shiffrin auch Veronika Velez-Zuzulova und Wendy Holdener im WM-Winter extrem konstant fahren. Die in Maribor ausgeschiedene Slowakin kommt zudem als doppelte Vorjahressiegerin zum "Nightrace".
Velez-Zuzulova und Shiffrin in Favoritenrolle
2016 gewann Velez-Zuzulova im Salzburger Pongau sowohl das traditionelle Nachtrennen als auch drei Tage später bei Tageslicht den Übernahmeslalom von Ofterschwang. Allerdings hatte Shiffrin bei den Rennen auf der Hermann-Maier-Weltcuppiste, auf der auch diesmal mit umgerechnet 174.000 Euro das höchste Preisgeld (Top 30) im Damen-Weltcup ausgeschüttet wird, verletzungsbedingt gefehlt.
Bis auf Zagreb (Eingefädelt) hat Shiffrin alle und damit acht der neun Slaloms seit ihrer Rückkehr gewonnen. Trotzdem hatte noch vor einer Woche ihre Perspektive ganz anders ausgesehen. Nach dem ersten Saisonausfall und dem gleichzeitigen Sieg Zuzulovas in Zagreb hatte ihr Vorsprung in der Disziplinen-Wertung nur noch zehn Punkte betragen.
In Maribor lief es dann aber genau umgekehrt und damit hat die 21-jährige Amerikanerin nun in Flachau wieder 110 Zähler Vorsprung auf Zuzulova und 160 auf Holdener. Das kann aber vor dem ebenfalls zum Slalom-Weltcup zählenden City Event in Stockholm schon wieder ganz anders aussehen. Die restlichen zwei Rennen stehen erst im März in Squaw Valley und Aspen (Finale) auf dem Programm.
Auch im Rennen um ihre erste große Kristallkugel liegt Shiffrin nach ihrem 27. Weltcupsieg (24 im Slalom) gut auf Kurs. Dank ihrer bereits sieben Saisonsiege hat die Technik-Spezialistin aus Colorado in der Gesamtwertung 305 Punkte Vorsprung auf Titelverteidigerin Lara Gut.
Das Bild ist allerdings trügerisch. Denn die jüngsten sieben Bewerbe waren Technikrennen und von den nächsten zwölf Weltcup-Rennen nach Flachau sind gleich acht reine Speedbewerbe (vier Abfahrten, vier Super-G). Und auch die beiden Kombinationen in Zauchensee und Crans-Montana haben bekanntlich Speed-Anteile. Nur der Riesentorlauf in Kronplatz am 24. Jänner sowie der City-Event am 31.1. in Stockholm fallen da raus.
Schlechte Karten für ÖSV-Damen
Nach 20 Rennen ohne Slalom-Podest für die ÖSV-Damen war die Hoffnung, dass dies am Dienstag unter Flutlicht und vor Heim-Publikum in Flachau anders wird, eher gering. Die routinierte Michaela Kirchgasser musste wegen ihrer Knieprobleme auf ein Antreten überhaupt verzichten, die etwas kränkelnde Bernadette Schild auf das Abschlusstraining.
Kränkelnde Schild soll Ehre retten
Schild war zuletzt klar die beste Österreicherin gewesen, die Salzburgerin liebt aber eher steile und anspruchsvolle Pisten. "Ich hoffe dennoch, dass ich in Flachau den nächsten Schritt machen kann", hat sich die jüngere Schwester der zurückgetretenen Slalom-Königin Marlies (Raich) nach fünf Top-Ten-Plätzen in Folge vorgenommen.
Was Schild fehlt, ist der Sprung ganz nach vorne. Ob das mit Heimvorteil klappt? "Heimrennen sind immer super, sie verleiten zum Angasen", hoffte sie.
Druck, nun die Leaderin des Slalomteams zu sein, verspüre sie keinen, versicherte die 27-Jährige. Am Semmering war Schild wie in Zagreb - dort sogar nach zweitbester Laufzeit im ersten Durchgang - Fünfte geworden. Dienstagabend (17.45/20.45 Uhr, live ORF eins) wollte sie trotz ihrer gesundheitlichen Probleme vor den vielen Heim-Fans noch einmal alles geben. Danach hat sie ohnehin etwas Pause.
Auch für Österreichs Slalom-Damen war Flachau die letzte Möglichkeit, hinsichtlich WM-Aufstellung zu punkten. Schild, Kirchgasser und die junge Katharina Truppe gelten als fix. Dahinter tummeln sich vier bis sechs junge Läuferinnen, die mit einem Topresultat noch auf den WM-Zug aufspringen könnten. Sie erhielten alle den Auftrag, "Vollgas" zu geben.
(APA)
(Quelle: salzburg24)