Hasenhüttl hatte Ingolstadt in der vergangenen Saison erstmals in die höchste Spielklasse geführt und heuer frühzeitig den Klassenerhalt geschafft. Der Erfolgscoach hatte bei den "Schanzern" noch einen Vertrag bis 2017, für seinen Wunschkandidaten machte Leipzig aber laut Ingolstadt "die höchste Ablöse, die bisher für einen Trainertransfer in Deutschland bezahlt wurde", locker, nach dpa-Informationen 1,5 Millionen Euro. Dazu können später noch erfolgsabhängige Prämien kommen.
Vor zwei Jahren soll Bayer Leverkusen angeblich 1,5 Millionen Euro für seinen Trainer Roger Schmidt an Red Bull Salzburg überwiesen haben. Dies galt im deutschen Fußball bisher als Rekordsumme, die nun durch den Hasenhüttl-Wechsel übertroffen wird.
Eigentlich hatten die Leipziger die Personalie erst nach der definitiven Entscheidung über den Aufstieg bekanntgeben wollen, doch offenbar waren die Ingolstädter drauf und dran, ihnen zuvorzukommen. Deshalb gab der Red-Bull-Club schon vor dem wohl entscheidenden Heimspiel am Sonntag gegen den Karlsruher SC das Engagement von Hasenhüttl bekannt, der die "absolute 1a-Lösung" für die nächste Saison gewesen sei, wie der Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff am Freitag betonte.
"Da feststeht, dass er so oder so unser Trainer wird, gab es keinen Grund mehr, damit hinter dem Berg zu halten", sagte Ralf Rangnick bei einer Pressekonferenz, nachdem er und Vorstand Mintzlaff sich zuvor noch getrieben und missmutig statt heiter und gelöst gegeben hatten. Mintzlaff sprach von "zähen und mühsamen Verhandlungen" mit dem FCI.
Rangnick lobte Hasenhüttl, der Ingolstadt vom letzten Platz der 2. Liga im Oktober 2013 zum Aufstieg und sicheren Klassenverbleib in der Bundesliga geführt hatte. "Viel mehr geht nicht", sagte der Noch-Trainer, der künftig nur noch Sportdirektor sein wird. Hasenhüttl ist der siebente Trainer bei RB seit der Vereinsgründung 2009.
Die Ingolstädter hätten den Coach, der einen Vertrag bis 2017 hatte, gern behalten, besaßen offenbar aber deutlich schlechtere Karten. "Wir sind ein Verein, der Spielern und offensichtlich jetzt auch Trainern als Sprungbrett dienen kann", sagte Sportdirektor Thomas Linke vor dem Spiel gegen den Tabellenführer FC Bayern mit einem Grinsen.
Hasenhüttl hinterlässt bei den Schanzern ein großes Erbe. "Ich habe hier viel aufgebaut und hoffe, dass die Erfolgsstory weitergeht", sagte der Grazer. "Jeder hat gemerkt, wie wohl ich mich gefühlt habe."
Künftig vertrauen die Oberbayern auf Kauczinski, einer "Lösung, von der wir absolut überzeugt sind", wie Linke über den "absoluten Fußballfachmann" sagte. "Wir wollten sicherstellen, dass es kein Vakuum gibt und dass es ein Trainer ist, der unsere Philosophie mitlebt." 2015 erst hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den gebürtigen Gelsenkirchener als Trainer des Jahres ausgezeichnet, nachdem dieser den KSC von der dritten Liga in die Aufstiegs-Relegation zur Bundesliga geführt hatte. Dort scheiterte er knapp am Hamburger SV.
Kauczinski habe "den Trainerberuf mit all seinen Facetten von der Pike auf erlernt und jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von jungen Talenten sowie der Führung von gestandenen Spielerpersönlichkeiten", sagte FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner. "Alle Gremien" seien von dem gebürtigen Gelsenkirchener, der auch als Trainerkandidat beim FC Augsburg gehandelt worden war, überzeugt.
(Quelle: salzburg24)