"Ich freue mich, dass es jetzt über die Bühne gegangen ist, wir haben uns im Trainingslager zusammengesetzt und schnell geeinigt", sagte Rapids Routinier. Die Entscheidung, weiterspielen zu wollen, habe er bereits vor Weihnachten getroffen. "Ich hatte im Herbst körperlich keine Verletzungen, bin topfit und es macht Spaß, mit der Mannschaft zu spielen", erklärte Hofmann.
Im Herbst konnten die Wiener auch in der Europa League reüssieren, Rapids Mittelfeldchef wurde für seine Vorstellungen ins Team der Gruppenphase gewählt. "Die ganze Entwicklung der Mannschaft ist für meine Entscheidung ausschlaggebend gewesen, die Erfolge in der Europa League alleine waren es nicht", betonte Hofmann.
Die Aussicht auf ein Antreten im neuen Stadion, das im Sommer eröffnet wird, war ein weiterer Grund, die Schuhe nicht an den Nagel zu hängen. "Das neue Stadion ist für jeden Spieler ein Anreiz, aber würde ich mich nicht so fit fühlen, wäre es trotzdem im Sommer vorbei gewesen", verlautete Hofmann. Spezielles Erfolgsgeheimnis für seine Fitness hat der APA-Fußballer des Jahres von 2004 und 2009 aber keines. "Ich versuche mich gesund zu ernähren, setze auf wenig Zucker und Kohlenhydrate unter der Woche, vor den Spielen aber schon", erklärte Hofmann.
Das hat seine Wirkung nicht verfehlt. Im Herbst war er mit sieben Treffern (plus sechs Assists) in 27 Pflichtspielen so torgefährlich wie lange nicht. Im Europacup traf er viermal, hatte maßgeblichen Anteil am Einzug ins Europa-League-Sechzehntelfinale, in dem es am 18. und 25. Februar gegen Valencia geht. "Er ist ein hervorragender Spieler, wir haben im Herbst gesehen, dass er ungemein wichtig für uns ist", ist Coach Zoran Barisic froh über die Vertragsverlängerung. Das soll sich auch im Frühjahr nicht ändern. "Er ist körperlich in einem sehr guten Zustand, ich erhoffe mir weiter starke Leistungen", setzt Rapids Trainer auf seinen verlängerten Arm auf dem Platz.
Möglich ist, dass Hofmann den Rapidlern auch über den Sommer 2017 hinaus noch als Spieler zur Verfügung steht. "Wenn ich nächstes Jahr dastehe und es geht mir körperlich gut, kann es auch gut sein, dass ich noch ein Jahr dranhänge", hält sich der Rapid-Kapitän alles offen.
Hofmann trug bei Rapid schon zwischen 2003 und 2005 und in der Folge seit 2008 die Kapitänsschleife. Mit Richard Kuthan (1991 bis 1925) und Franz Binder (1937 bis 1948) waren nur zwei Spieler in der Clubgeschichte länger Kapitän. "Gerade für unsere junge Mannschaft ist es enorm wichtig, weiter einen so erfahrenen Leader in ihren Reihen zu haben. Steffen Hofmann ist nicht nur sportlich, sondern auch abseits des Platzes eine enorm wichtige Persönlichkeit für unseren Club", erklärte Sport-Geschäftsführer Andreas Müller. Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek schloss sich den Lobeshymnen an: "Steffen Hofmann ist die Galionsfigur unserer Vereins."
Die wird auch nach der aktiven Karriere fix bei den Hütteldorfern tätig sein. "Darauf haben wir uns verständigt", sagte Peschek. Sponsorenbetreuung und -akquise könnten ein Themenbereich sein. Genau festgelegt wird die Funktion aber erst nach dem Karriereende. Ins Trainergeschäft einzusteigen ist für Hofmann eher kein Thema. "Das ist nicht wirklich mein Ziel, es wird sicher eine Lösung geben, mit der ich zufrieden bin", betonte der fünfmalige "Rapidler des Jahres".
Hofmann kam im Sommer 2002 von den Amateuren des FC Bayern München zu den Hütteldorfern und war mit Ausnahme eines halbjährigen Gastspiels bei 1860 München im Frühjahr 2006 immer für Rapid tätig. Mit 395 Bundesligaspielen (94 Tore) ist er gemeinsam mit Ex-Austria-Tormann Szabolcs Safar der Legionär mit den meisten Ligaeinsätzen. Pflichtspiele hat er bereits 490 für die Wiener bestritten, da ist er in der ewigen Club-Rangliste die Nummer drei hinter Peter Schöttel (526) und Reinhard Kienast (495).
Die zwei Meistertitel 2005 und 2008 waren die großen nationalen Highlights in seiner Karriere, in der er sich 2009/10 auch die Torschützenkrone holte. "Es wäre schön, wenn man noch ein paar Titel holen könnte", würde er sich über einen würdigen Karriereabschluss freuen. International ragt neben der aktuellen Performance in der Europa League, der Einzug in die Gruppenphase der Champions League 2005 heraus. Auch der könnte im Falle des Meistertitels im Sommer neuerlich Realität werden.
(Quelle: salzburg24)