Österreichs Fußball-Nationalteam weist vor dem WM-Qualifikations-Duell mit Wales am Samstag in Cardiff eine positive Bilanz gegen die "roten Drachen" auf. Die neun bisherigen Kräftemessen brachten aus Sicht der ÖFB-Auswahl fünf Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 13:8. Am Samstag geht es für beide Teams um viel. Für den Verlierer ist das Rennen um den Einzug in die WM dann auch rechnerisch nicht mehr zu erreichen. Bereits jetzt fehlen, vier Spiele vor Schluss, auf die Spitzenreiter Serbien und Irland vier Zähler. In dieser Situation kommen auch Transfergespräche einiger ÖFB-Spieler ungelegen.
Koller wenig erfreut über Transferverhandlungen im Team
Die Aussicht auf Last-Minute-Vertragsgespräche von Schlüsselspielern mitten in der heißen Vorbereitungsphase auf das WM-Qualifikationsmatch am Samstag in Cardiff gegen Wales sorgt bei Teamchef Marcel Koller für keine große Begeisterung.
"Jetzt gilt es, den Fokus auf das Nationalteam zu legen. Aber wenn ein Spieler kommt, muss man sich zusammensetzen", sagte der Schweizer am Dienstag in Wien.
Kurzfristigen Ausflügen von wechselwilligen Kickern zu medizinischen Tests erteilte der Nationaltrainer de facto eine Absage. "Das Schlechteste ist, wenn ein Spieler weggeht, das können wir nicht verantworten. Man kann die Untersuchungen auch in Wien machen."
Mangelnde Spielpraxis im ÖFB-Team
Selbst wenn durch einen Transfer die WM-Quali-Vorbereitung des betroffenen Akteurs leiden sollte - langfristig könnte die ÖFB-Auswahl davon profitieren, sofern vermehrte Spielpraxis die Folge ist. Die blieb Baumgartlinger und Dragovic in den vergangenen Wochen weitgehend verwehrt, was Koller jedoch nicht überbewerten wollte.
Mangelnde Einsatzzeiten änderten nichts an der prinzipiellen Qualität der Spieler, betonte der 56-Jährige. "Wir wissen, dass sie alle Fußball spielen können, und sie selbst wissen es auch. Und sie sind im Trainingsbetrieb. Wir haben Vertrauen in sie."
Junge sollen dem Nationalteam Auftrieb verleihen
Das ÖFB-Camp sei der richtige Ort, um Sorgen beim Club vorläufig vergessen zu können. "Es ist wichtig, dass sie das bei uns auf die Seite legen. Man darf sich davon nicht verrückt machen lassen", forderte Koller.
Betont gelassen gab sich auch Koller selbst - möglicherweise deshalb, weil er seine Truppe im Aufwärtstrend sieht. "Wir haben Junge dazugenommen, es ist eine größere Konkurrenzsituation entstanden. Man muss in die Zukunft schauen, und ich glaube, da schaut es nicht schlecht aus für unsere Mannschaft."
Burgstaller fällt für Quali-Spiele aus
In der nächsten Zukunft geht es zunächst einmal darum, den kompletten 23-Mann-Kader für das Cardiff-Match fit zu bekommen. Diesbezüglich gibt es mit Marcel Sabitzer, Guido Burgstaller (beide Innenfuß-Probleme) und Maximilian Wöber (Adduktorenschmerzen) derzeit noch drei Sorgenkinder. Burgstaller fällt für die Qualifikationsspiele aus, wie am Mittwoch bekannt wurde.
So spielte Österreich bisher gegen Wales
Die erste Partie in der laufenden Quali endete im vergangenen Oktober im Wiener Happel-Stadion mit einem 2:2, wobei Marko Arnautovic zweimal einen Rückstand ausglich. Das bisher letzte Aufeinandertreffen beider Teams in Wales endete mit einem Sieg für den EURO-2016-Semifinalisten. Am 6. Februar 2013 gewannen Gareth Bale und Co. ein Testspiel gegen die Österreicher in Swansea hochverdient mit 2:1.
Davor behielt die ÖFB-Equipe in beiden Quali-Partien für die WM 2006 die Oberhand. Beim 2:0 in Cardiff am 26. März 2005 bot Rot-Weiß-Rot eine starke Leistung, vier Tage später folgte in Wien ein äußerst schmeichelhaftes 1:0 über die aktuelle Nummer 18 der FIFA-Weltrangliste (Österreich ist 37.).
Beide Mannschaften flogen in den vergangenen Monaten aus den Top Ten des Weltverbands-Rankings und wurden damit ihrer ursprünglichen Favoritenrolle nicht gerecht. Bei der Auslosung wurden die Waliser aus Topf eins und die Österreicher aus Topf zwei gezogen, derzeit liegen sie jedoch punktegleich nur auf den Rängen drei und vier. Auf das Spitzenduo Serbien und Irland fehlen vier Partien vor Schluss vier Zähler - daher ist der Verlierer des Spiels praktisch aus dem WM-Rennen.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)