Chefetage in Salzburg

Mit Boss Mateschitz: Red Bull stellt Rennrad-Einstieg vor

Red-Bull-Chef Mark Mateschitz (li.), CEO Oliver Mintzlaff (Mitte) und Co. bei der Radpräsentation vom Team Bora-Hansgrohe im Hangar-7. 
Veröffentlicht: 26. Juni 2024 16:01 Uhr
Red Bull will künftig auch im Radsport an der Weltspitze mitmischen. Um das ehrgeizige Ziel des Tour-de-France-Sieges zu erreichen, hat der Weltkonzern 51 Prozent des deutschen Radsportteams Bora-Hansgrohe übernommen. Vor den Augen von Red-Bull-Chef Mark Mateschitz, seiner Freundin Victoria Swarovski und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff wurden am Mittwoch im Hangar-7 in Salzburg die Details des Mega-Deals präsentiert.

Mit dem Einstieg von Red Bull (RB) in den Radsport durch die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am deutschen Team Bora-Hansgrohe ergeben sich umfangreiche Veränderungen für die Sportart. Red Bull, ein Unternehmen, das für seine dynamische Vermarktungsstrategie und die Unterstützung von Extremsportarten bekannt ist, bringt nicht nur ein signifikant erhöhtes Budget, sondern auch eine neue Vision für das Team und den Radsport im Allgemeinen.

Das Team um Manager und Gründer Ralph Denk gehört seit 2017 zur höchsten Liga im Straßenradsport der Männer, der World Tour. Im Januar folgte der Einstieg von RB. Wie er den Weltkonzern an Bord holte, verriet Denk 100 Stunden vor dem Start der Tour de France, dem größten Radrennen der Welt, am Mittwoch im Salzburger Hangar-7: "Ich habe einfach an die 100 Mails an Mateschitz geschrieben und dann eine Einladung bekommen. So einfach war das. Ich habe ihn gefragt, ob er an der Spitze des Radsports mitspielen will."

Denk sprach bezüglich des Einstiegs des neuen Haupteigentümers von einem großem Moment in seiner bereits langen Laufbahn. "Die Ankunft von Red Bull im Radsport ist wirklich etwas Großes und hat enormes Potenzial für die Zukunft. Wir haben einen klaren Plan, wir wollen die attraktivste Marke im Radsport werden", sagte der Bayer.

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Mateschitz, Swarovski und Mintzlaff im Hangar-7

Die Anwesenheit von Red-Bull-Chef Mark Mateschitz, seiner Freundin Victoria Swarovski und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zeigte, welchen Stellenwert der Einstieg im Unternehmen genießt (siehe video unten). Denn: Seit dem Tod von Gründer Didi Mateschitz ließen sich die RB-Granden selten bei offiziellen (Sport-)Veranstaltungen blicken.

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Im Hangar-7 mischten sie sich mitten unter den anwesenden Journalist:innen, die aus vielen Ländern Europas nach Salzburg angereist sind.

Roglic führt Red-Bull-Team an

Für Aufsehen sorgte in den vergangenen Monaten auch die Verpflichtung des slowenischen Stars Primoz Roglic. "Der Einstieg von Red Bull ist ein Gamechanger für den ganzen Radsport. Es ist verrückt, ein Teil davon zu sein", meinte der Slowene. Der Olympiasieger und Gewinner des Giro d'Italia ist Kapitän des Teams und soll in naher Zukunft die Tour de France gewinnen. Das ist das ehrgeizige Ziel von RB-Chef Oliver Mintzlaff, dass der Deutsche bereits vor Monaten ausgab.

Ab sofort sind Roglic und Co. auch auf neuen Specialized-Rädern mit dem Bullen-Logo am Steuerrohr unterwegs. In neuen Outfits - jenes der roten Bullen wurde schon vor zwei Monaten geleakt - und auf adaptierten Rennmaschinen werden freilich auch mehrere andere Teams wie Visma von Titelverteidiger Jonas Vingegaard zu sehen sein.

Der Weltkonzern präsentierte die Details zum Einstieg beim Team Bora-Hansgrohe. Mit der am Samstag beginnenden Tour de France tritt Red Bull erstmals großflächig auch im Straßenradsport als Teamsponsor in Erscheinung. Der Salzburger Konzern und Besitzer mehrerer Fußball- und Eishockey-Klubs ist beim deutschen World-Tour-Rennstall von Ralph Denk heuer als Mehrheitseigentümer eingestiegen. Bei der Frankreich-Rundfahrt tritt dieser erstmals in dunkelblauen Trikots unter dem Namen "Red Bull Bora Hansgrohe" an und will mit Primoz Roglic um den Sieg mitfahren.

Das ist das Red Bull Bora-Hansgrohe-Team:

  • Primoz Roglic
  • Jai Hindley
  • Matteo Sobrero
  • Danny Van Poppel
  • Marco Haller
  • Nico Denz
  • Bob Jungels
  • Aleksandr Vlasov

Österreicher Haller fährt im Red-Bull-Dress

Einer der sieben Auserwählten an der Seite des slowenischen Topmannes während der dreiwöchigen Tortur ist Marco Haller. Als weitere Helfer für Roglic wurden am Mittwoch in Salzburg unter anderem Ex-Giro-Sieger Jai Hindley, Alexandr Vlasov und Matteo Sobrero präsentiert. Der 33-jährige Haller bestreitet seine bereits neunte Tour.

"Die Tour ist jedes Jahr das große Ziel und eine Riesenherausforderung. Mit Red Bull dabei zu sein, ist ein einzigartiger Moment für mich als Österreicher - mit diesen Superstars neben mir, das ist wirklich aufregend", sagte Haller. Der Kärntner ist der dritte rot-weiß-rote Fahrer am Start der 111. Auflage, die am Samstag im italienischen Florenz beginnt. Die anderen beiden sind Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) und Gregor Mühlberger (Movistar).

Der erträumte Tour-Sieg von Roglic wird aber eine harte Nuss. Vor allem sein heuer überragender Landsmann Tadej Pogacar aus dem UAE-Rennstall wird nur schwer zu knacken sein. Dort wo das dominante und hochkarätig besetzte Pogacar-Team nicht zuletzt dank vieler Millionen aus den Emiraten bereits ist, will das RB-Team mittelfristig auch hin.

45 Millionen Euro soll Budget betragen

Zumindest das auf kolportierte 45 Millionen deutlich erhöhte Jahresbudget sollte beim Erreichen der hohen Ziele hilfreich sein. Einen Teil des Geldes - die langjährigen Hauptsponsoren Bora und Hansgrohe bleiben an Bord - wird man bestimmt in neue Fahrer stecken. Die großen Stars wie Pogacar, Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel sind aber großteils langfristig vertraglich an ihre derzeitigen Teams gebunden. Auch die bei Eintagesrennen stets besonders glänzenden Mathieu van der Poel und Wout van Aert werden kurzfristig nicht zu haben sein.

Über mögliche Transfers für die kommende Saison war bei der Präsentation nichts Konkretes zu erfahren, denn Neuzugänge dürfen erst ab 1. August offiziell bekanntgegeben werden. Unbestätigten Medienberichten zufolge dürften der junge italienische Kletterer Giulio Pellizzari und der Spanier Oier Lazkano 2025 zum Team stoßen. Auch der slowenische Routinier Jan Tratnik sowie die niederländischen Zwillinge Mick und Tim van Dijke sollen bereits unterschrieben haben. Ob Haller und der Tiroler Patrick Gamper nächstes Jahr noch an Bord sein werden, ist fraglich, ihre Verträge laufen aus. Noch bis Ende 2026 läuft hingegen jener von Neo-Staatsmeister Alexander Hajek.

Talentierte Youngsters wie Hajek zu verpflichten und nach oben zu bringen, bleibt auch mit dem neuen Haupteigentümer eine Strategie des langjährigen World-Tour-Rennstalls, der im Nachwuchsbereich schon länger mit Red Bull kooperiert. "Wir wollen mit ikonischen Fahrern zusammenarbeiten und ikonische Fahrer finden", betonte Denk. Zur Talentförderung wird ein neues U23-Team, das in Teilen aus dem bisherigen Nachwuchsrennstall und einem bereits laufenden Scoutingprogramm formiert werden soll, ins Leben gerufen.

Bildergalerien

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Red-Bull-Chef Mark Mateschitz (li.), CEO Oliver Mintzlaff (Mitte) und Co. bei der Radpräsentation vom Team Bora-Hansgrohe im Hangar-7. 
Red-Bull-Chef Mark Mateschitz (li.), CEO Oliver Mintzlaff (Mitte) und Co. bei der Radpräsentation vom Team Bora-Hansgrohe im Hangar-7. 
Red-Bull-Chef Mark Mateschitz (Mitte), seine Freundin Victoria Swarovski (re.), CEO Oliver Mintzlaff (zw. v. li.) im Hangar-7. 
Red-Bull-Chef Mark Mateschitz (li.) und seine Freundin Victoria Swarovski (Mitte) im Hangar-7. Zudem ist auch CEO Oliver Mintzlaff bei der Präsentation des Tur de France-Kaders in Salzburg vor Ort. 

(Quelle: salzburg24)

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