Sportwelt

Neu-Start in Riesentorlauf-Saison mit vielen Fragezeichen

Goldmedaillengewinner im Riesentorlauf Marcel Hirscher (rechts im Bild) und Silbermedaillengewinner im Riesentorlauf Roland Leitinger während der Siegerehrung am 17. Februar 2017 in St. Moritz.
Veröffentlicht: 02. Dezember 2017 11:26 Uhr
Fünf Wochen nach der Sturm-Absage in Sölden geht der Weltcup-Auftakt im Riesentorlauf erst diesen Sonntag in Beaver Creek in Szene. Mit Marcel Hirscher und Ted Ligety hatten die Dominatoren der vergangenen Jahre zuletzt gesundheitliche Probleme, die Favoritenrolle liegt daher eher bei den Franzosen rund um Alexis Pinturault sowie Henrik Kristoffersen. Der ÖSV hofft auf Roland Leitinger.

Denn der Salzburger versprühte in den USA ähnliches Selbstbewusstsein wie es (Fischer- ) Markenkollege Vincent Kriechmayr vor dem Super-G getan hat. Wie Kriechmayr ist auch Leitinger noch ohne Weltcupsieg nach Nordamerika gekommen.

Leitinger mit Erfolgen in letzter Saison

Allerdings ist der Salzburger vergangenen Februar in St. Moritz sensationell Vizeweltmeister hinter Hirscher geworden und hat vor zwei Jahren in Beaver Creek mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang Platz zehn geholt. "Der Hang liegt mir", freute sich Leitinger auf das Rennen (17.45/20.45 Uhr MEZ, live ORF 1), in dem ÖSV-Coach Janez Slivnik den ersten Durchgang setzt.

"Normal sind wir die Ersten in der Saison, jetzt sind wir die Letzten", weiß RTL-Spezialist Leitinger. "Ich bin in Sölden schon richtig gut drauf gewesen. Das Training in Übersee war dann aber auch Extraklasse. Ich habe für den Schnee hier daher ein sehr gutes Gefühl gefunden und einen Mega-Speed", beruhigte der 26-Jährige.

"Speed, mit dem ich aufs Podest fahren kann"

Es ist ein Speed, "mit dem ich auf das Podest fahren kann", ist Leitinger überzeugt. Die neuen, kürzer taillierten GS-Ski hätten ihn sicher nicht langsamer gemacht. "Ich habe ins Feintuning des Schwungs viel Zeit investiert, da ist jetzt sicher mehr Pfeffer drin. Durch den engeren Radius ist einfach mehr möglich."

Marcel Hirscher erkennt Fortschritte

Hoffentlich auch für Hirscher. Während Philipp Schörghofer (Knie) überhaupt passen muss und Manuel Feller ("Ich habe meine Sachen aber beinand") etwas kränkelte, versucht der Weltmeister nach seinem Knöchelbruch bis zum Schluss seinen Rückstand zu verkleinern.

Hirscher verzichtete deshalb sogar auf eine "Titelverteidigung" im Super-G und schob stattdessen am Freitag ein Slalomtraining ein. Nach den letzten drei Testfahrten am Samstagvormittag und der Hangbefahrung am Nachmittag hoffte der Salzburger, bereit zu sein.

"Fortschritte sind da. Aber es fehlen natürlich tausende Tore und Stunden auf Schnee. Wenn früher Walter Röhrl auf Eis mit zu kurzen Nägeln gefahren ist, hatte er auch keinen Grip", beschrieb er die Situation. Er habe deshalb zunächst große Sachen geändert, outete sich Hirscher, ohne Details zu verraten. "Und es ist erheblich besser geworden."

Keine Probleme mehr nach Knöchelbruch

Das Positivste an Hirschers Situation ist, dass sein im August gebrochener Knöchel keine Probleme mehr macht. "Es hat natürlich länger gedauert, als operieren zu gehen. Aber dafür habe ich jetzt keine Nachwehen."

Die Rollen von Hirscher und Ligety im RTL belegen am besten Zahlen. Von den 44 jüngsten Rennen sind nur vier nicht entweder an Hirscher (17), Ligety (14) oder Alexis Pinturault (9) gegangen. Die anderen Sieger waren die beiden Franzosen Mathieu Faivre und Thomas Fanara, Kristoffersen sowie Felix Neureuther.

Auch in Beaver Creek hieß in den vergangenen sieben Jahren das Duell stets Hirscher (2 Siege) gegen Ligety (5). Ob eine Fortsetzung möglich sei? "Von meiner Seite eher nicht", winkte Hirscher ab.

Doch auch Ligety musste wegen diverser Beschwerden und einer Rücken-OP zuletzt pausieren. Der letzte GS-Podestplatz des Olympia-und einstigen Seriensiegers war der Sieg beim Saisonstart in Sölden 2015. Dass der US-Amerikaner gemutmaßt hatte, dass Sölden 2017 wegen des Fehlens Hirschers abgesagt worden sei, kommentierte der Österreicher so: "Ich habe selten so viel gelacht wie an diesem Sonntag."

Ein RTL voller Spannungen

Der erste Einsatz der neuen Riesentorlauf-Ski werde für alle eine spannende Angelegenheit, ist Hirscher überzeugt. "Manche werden jubeln, andere fast weinen. Es wird die erste Standortbestimmung und daher ein interessantes Rennen."

Über seine eigene Standortbestimmung traue er sich keine Aussage zu machen, sagte Hirscher. "Ich weiß nur, dass ich volle Kanne anrauchen werde. Ein Podium ist nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich."

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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