Sportwelt

ÖFB-Team gegen Türkei vor weiterem EM-Härtetest

Teamchef Koller fordert noch mehr Laufbereitschaft
Veröffentlicht: 28. März 2016 13:53 Uhr
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft absolviert am Dienstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im Wiener Happel-Stadion den nächsten Härtetest im Hinblick auf die EURO 2016 in Frankreich. Im Länderspiel gegen die Türkei gilt es, die Schwächen der zweiten Hälfte beim 2:1 gegen Albanien abzustellen und weiterhin an der Feinabstimmung für das Turnier vom 10. Juni bis 10. Juli zu basteln.

In diesem Zusammenhang forderte Teamchef Marcel Koller unter anderem mehr Engagement in der Abwehrarbeit. "Wir brauchen mehr Laufbereitschaft in der Defensive. Wenn wir gut stehen und den Gegner nicht zu unserem Tor lassen, kann das nur ein Vorteil sein", erklärte der Schweizer.

Man dürfe den Türken keinesfalls so viele Räume geben wie den Albanern am Samstag, warnte Koller. "Jeder muss Defensivarbeit verrichten, jeder ist aber auch eingeladen, sich nach vorne einzuschalten."

Die gegen Albanien vor allem in der zweiten Hälfte aufgetretenen Löcher vor der Viererkette waren möglicherweise auf die etwas vorgezogene Position von David Alaba zurückzuführen. "Dadurch haben wir in der Defensive mehr Risiko genommen. In der ersten Hälfte haben wir eine gute Leistung gezeigt, in der zweiten hat es nicht mehr so geklappt", sagte Koller. Das habe aber nicht nur mit der Position von Alaba zu tun gehabt, sondern sei die Folge allgemein fehlender Laufbereitschaft gewesen.

Gegen die Nummer 20 der FIFA-Weltrangliste - Österreich ist Zehnter - würden solche Mängel wohl schwerer bestraft werden. "Die Türken lieben den Fußball und haben sehr gute individuelle Fußballer", meinte Koller und wies auf die starken Auftritte des WM-Dritten von 2002 im Finish der EM-Qualifikation hin.

Als Schlüsselspieler beim Gegner identifizierte der ÖFB-Coach den Barcelona-Mittelfeldmann Arda Turan. "Er ist ein hervorragender Spieler und die zentrale Figur im türkischen Team. Da gilt es Maßnahmen zu ergreifen, um ihn aus dem Spiel nehmen zu können."

Mit welcher Mannschaft dies gelingen soll, ließ Koller naturgemäß offen. Der 55-Jährige deutete lediglich an, zu Beginn zumindest weitgehend auf seine Stammformation zu setzen, wobei hinter dem Einsatz des erkrankten Julian Baumgartlinger noch ein Fragezeichen steht. Mit Fortdauer der Partie soll das Auswechsel-Kontingent von sechs Spielern ausgeschöpft werden. Forderungen von Clubs, gewisse Kicker zu schonen, habe er nicht erhalten, betonte Koller.

Das Kräftemessen mit der Türkei ist die fünfte Freundschaftspartie in Folge im Happel-Stadion, diesmal droht allerdings aufgrund der zu erwartenden zahlreichen türkischen Fans ein Auswärtsspiel. Dieser Tatsache konnte Koller im Hinblick auf die EM auch Positives abgewinnen. "Es könnte ein Auswärtsspiel werden, also ist es gut für uns, das zu simulieren und wahrzunehmen." Laut ÖFB wurden bis Montagmittag rund 22.000 Tickets abgesetzt, 6.000 davon an türkische Fans.

Auf die Simulation eines Rückstandes würde Koller gerne verzichten. "Die Mannschaft hat gegen Montenegro gezeigt, dass sie einen Rückstand drehen kann, also habe ich da keine Bedenken. Ich gehe lieber in Führung."

Dieser Meinung schloss sich auch Zlatko Junuzovic an, der auf ein enges Duell mit den Türken eingestellt ist. "Sie sind sehr ballsicher, wir müssen gewappnet und aggressiv sein und dagegenhalten", forderte der Legionär von Werder Bremen.

Der durchwachsene Auftritt des ÖFB-Teams in den zweiten 45 Minuten des Albanien-Spiels ist für Junuzovic abgehakt. "Wir wissen, dass es nicht unsere beste Hälfte war, aber so schlechtreden will ich das auch nicht. Wir hatten auch nach der Pause unsere Chancen", erklärte der Mittelfeldspieler.

Beim Testspiel gegen die Türkei wird übrigens sich der ungarische Teamchef Bernd Storck unter die Zuschauer im Happel-Stadion mischen. Die Magyaren treffen im ersten EURO-Gruppenspiel am 14. Juni in Bordeaux auf Österreich. Außerdem schicken auch die weiteren Gruppengegner Portugal und Island Spione in den Prater.

Zudem ist der niederländische Verband, dessen Mannschaft am 4. Juni im Happel-Stadion gegen Österreich testet, in der Arena vertreten - ebenso wie die kroatische Föderation. Die Türken bekommen es in der EM-Gruppenphase am 12. Juni im Pariser Prinzenpark-Stadion mit Kroatien zu tun.

Weiters werden Scouts von Wolfsburg, Werder Bremen, Everton, Juventus, Köln, Inter Mailand, Stoke City, Schalke, Sunderland, Mönchengladbach, Bayern München, Olympique Marseille, Stuttgart, Leicester und Leverkusen im Happel-Stadion Platz nehmen.

(Quelle: salzburg24)

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