Das österreichische Handball-Märchen in Deutschland geht in die nächste Runde. Am Samstag geht es gegen den Gastgeber.
Nach den beiden Unentschieden gegen Kroatien und Spanien in der Vorrunde bewies die Auswahl von Teamchef Ales Pajovic auch gegen den Vize-Weltmeister von 1986, dass sie zur europäischen Spitze aufgeschlossen hat. Damit halten die Österreicher bereits bei drei Punkten und haben sehr gute Chancen, nach Platz acht 2020 und Platz neun 2010 zum dritten Mal eine EM in den Top Ten zu beenden. Sogar das beste Ergebnis der Geschichte ist in Reichweite.
Österreichs Handballer trotz Verletzungssorgen stabil
Die Österreicher mussten dem intensiven Programm in der Vorrunde Tribut zollen. Routinier Janko Bozovic und Moritz Mittendorfer fehlten erkrankt. Mitte-Aufbau Lukas Hutecek hielt trotz Knieproblemen durch, sein Nebenmann Boris Zivkovic kam wegen einer Knieblessur nur zu wenig Einsatzzeit. Doch das bisherige Überraschungsteam dieser EM ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen.
Und auch nicht von einem fehlerhaften Beginn, nach dem die ÖHB-Auswahl schnell mit 0:3 zurück lag. Die Österreicher taten sich in der Anfangsphase schwer, die ungarische Abwehr zu knacken und bekamen zunächst auch Gabor Ancsin (vier Tore in den ersten acht Minuten) nicht in den Griff. Kapitän Mykola Bilyk und Co. liefen so von Beginn weg hintennach, hielten den Rückstand aber stets im Rahmen.
Angeführt von Bilyk, Hutecek und Routinier Robert Weber steigerte sich das rot-weiß-rote Team offensiv, griff häufig mit sieben Feldspielern an und kämpfte sich zurück. Mit einem Tor von Ungarn-Legionär Sebastian Frimmel zum 13:13 gelang der Truppe von Alex Pajovic erstmals der Ausgleich, dank eines Hutecek-Treffers eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff ging es auch mit Gleichstand in die Pause.
Jetzt geht's gegen Deutschland
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten wieder die Ungarn. Die Österreicher ließen einige Chancen aus, ein von Torhüter Constantin Möstl, dem "man of the match", abgewehrter Siebenmeter (39.) leitete aber die nächste Aufholjagd auf. Tobias Wagner brachte die ÖHB-Auswahl in der 43. Minute erstmals in Führung (23:22). Beide Torhüter agierten danach in Hochform, ausgeglichen und spannend ging es in die Schlussphase. In der übernahm Bilyk die Verantwortung. Der Kapitän brachte sein Team zunächst mit 29:28 in Führung und erzielte 20 Sekunden vor Schluss mit seinem achten Treffer das Siegestor. Am Samstag geht es für Rot-Weiß-Rot gegen Deutschland.
(Quelle: apa)