Sportwelt

"Partymodus": Aufregung um vermeintlichen Knopf im Hamilton-Cockpit

Veröffentlicht: 24. März 2018 17:03 Uhr
Ein Knopf in Lewis Hamiltons Cockpit für ein paar Extra-PS? Das sorgt bei der Konkurrenz für Diskussionen, auch weil der Weltmeister selbst von einem "Partymodus" sprach. Indes gibt es Entwarnung um seinen Teamkollegen Valtteri Bottas, der im Qualifying mit seinem Boliden heftig in eine Wand eingeschlagen war.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Lewis Hamilton hat zurückgewiesen, dass Mercedes für die Formel-1-Qualifyings eine spezielle Motoreinstellung hat, die das Team von der Konkurrenz deutlich abhebt. "Es gibt keinen Knopf, den ich gedrückt habe", beteuerte der Engländer nach seiner phänomenalen Pole-Position-Runde am Samstag in Melbourne. "Ich strebe immer nach Perfektion, und das war so nahe, wie ich kommen kann", erklärte er dazu.

Hamilton im "Partymodus"?

Bei der Pressekonferenz wurde der amtierende Weltmeister darauf angeredet, dass er selbst zuvor vom "Partymodus" gesprochen habe. Hamilton verneinte: "Ich habe noch nie von dieser Idee gehört, dem Partymodus. Aber es klingt ziemlich cool."

Er versicherte, es gebe bei Mercedes keine besondere Einstellung, die im letzten Qualifying-Abschnitt Q3 noch ein paar Extra-PS aus dem Motor kitzelt. "Ich habe den gleichen Modus von Q2 bis zum Ende von Q3 verwendet", entgegnete der 33-Jährige. "Während der Runde war ich im selben Modus wie vorher, ich habe nur die Reifen wirklich angeheizt, sie auf die richtige Temperatur gebracht und dann die Runde zusammengesetzt."

Keine Chance: Vettel als Zweiter fast sieben Zehntel zurück

Herausforderer Sebastian Vettel konnte jedenfalls gegen Ende des letzten Abschnitts nicht mehr zulegen. Als Hamilton seine erste schnelle Runde hinlegte, lag der Deutsche nur 34 Tausendstelsekunden zurück, Max Verstappen im Red Bull fehlten auch nicht mehr als 61 Tausendstel. Am Ende war Vettel als Dritter 0,674 Sekunden langsamer, sein Ferrari-Gefährte Kimi Räikkönen hatte sich mit 0,664 Sekunden Rückstand noch auf Platz zwei geschoben.

"Der Abstand ist natürlich größer, als wir wollen. Ich denke nicht, dass es knapp war, sieben Zehntel sind natürlich ziemlich groß", gab Vettel konsterniert zu. "Also haben wir Hausaufgaben zu erledigen. Aber ja, wie ich gesagt habe, das haben wir jetzt schon oft gesehen, 2014, 2015, 2016, 2017, dass es hier am Sonntag ein bisschen knapper wird. Darauf bauen wir."

Crash: Bottes musste unglaubliche 27 g aushalten

Entwarnung gab es indes nach dem heftigen Crash von Valtteri Bottas. Er hat den Unfall im Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix in Australien auf seine Kappe genommen. "Natürlich schmerzt es ein bisschen im Moment, aber wahrscheinlich verdienst du das, wenn du so einen Fehler machst", sagte der unverletzt gebliebene Finne am Samstag. "Ich akzeptiere, dass es mein Fehler ist." Bei dem Crash wurde das Getriebe in seinem Mercedes beschädigt.

"Es war ein heftiger Einschlag. Ich glaube nicht, dass Menschen gemacht sind, um 27 g (das 27-fache des Körpergewichts, Anm.) auszuhalten", meinte Bottas mit einem Grinsen. "Es ist nichts Großes. Ich kann es ein bisschen fühlen, aber ich bin glücklich, dass alles in Ordnung ist." Problematischer als die Schmerzen, die er "nirgendwo besonders" spüre, sei der Umstand, dass er seinem Team "eine Menge zusätzliche Arbeit" eingebrockt habe.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bestätigte gegenüber Journalisten den Getriebeschaden am Auto des 28-Jährigen. Bottas wird dadurch in der Startaufstellung für das Rennen am Samstag voraussichtlich auf den 15. Platz zurückversetzt. Wenn noch größere Umbauarbeiten fällig werden sollten, würde er wahrscheinlich aus der Boxengasse starten müssen.

"Aber es kommt nicht infrage, jetzt am Samstag aufzugeben", bekundete der Teamkollege von Pole-Position-Mann Lewis Hamilton. "Ich denke, es ist immer noch alles möglich. Wir haben gesehen, wir haben ein gutes Auto im Qualifying, wie Lewis gezeigt hat, aber ich glaube, wir haben auch ein sehr gutes Auto im Rennen."

Zum Unfallhergang erklärte Bottas, dass er zu viel riskiert habe. "Ich habe versucht, eine Menge Geschwindigkeit mitzunehmen, und bin etwas weiter gefahren, als es ideal wäre, und dort, wo ich war, war es definitiv noch etwas nass", erläuterte der 28-Jährige. "Dann haben die Reifen blockiert, und ich habe das Heck verloren."

Rückblick: Wie Hamilton 2017 das Rennen aus der Hand gab

Im Vorjahr war Hamilton ebenfalls von der Pole Position gestartet. Vettel ging von Position zwei ins Rennen und übte anschließend Druck auf den Führenden aus, so dass Mercedes beschloss, Hamilton etwas früher zum Reifenwechsel an die Box zu holen. Zurück auf der Strecke wurde er von Verstappen aufgehalten, während Vettel enorm schnelle Rundenzeiten fuhr. So blieb der Ferrari-Pilot nach seinem Stopp vor Hamilton und gewann schließlich das Rennen.

Ob er sich am Sonntag anders verhalten werde, sollte eine ähnliche Situation wie 2017 auftreten, wisse Hamilton noch nicht. "Bis jetzt habe ich überhaupt noch nicht über das Rennen nachgedacht. Man schaut immer auf den nächsten Tag, auf die nächste Session", sagte der Brite. "Ich denke, grundsätzlich lernen wir von unseren Fehlern und Szenarien wie diesem, daher hoffe ich, dass wir für morgen besser vorbereitet sind."

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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