Wann der Rettungseinsatz von dem Schiff starten sollte, das am Montag in der Nähe des Forschungsschiffs "MV Akademik Shokalskiy" lag, und wann die übrigen 18 Menschen gerettet werden sollten, wurde zunächst nicht bekannt. Ein gefährlicher Schneesturm hatte zuvor den neuesten Rettungsversuch vereitelt. Die Menschen waren seit mittlerweile sechs Tagen im Polareis eingeschlossen.
Der Sturm zwang den australischen Eisbrecher "Aurora Australis" am Montag zur Umkehr. "Das Wetter war heute schockierend", twitterte Expeditionsleiter Chris Turney. "Aurora kam nicht durch. Vielleicht morgen?"
Die "Aurora" kam zwar bis auf 18 Kilometer an das Forschungsschiff mit Wissenschaftern, Touristen und Besatzung an Bord heran. Die Sichtverhältnisse verschlechterten sich aber derart, dass eine Weiterfahrt zu gefährlich gewesen wäre, teilte das Rettungszentrum der australische Seesicherheitsbehörde (Amsa) mit. Der Eisbrecher kehrte vorerst aufs offene Meer zurück.
Die "Aurora" sollte dem Forschungsschiff einen Weg aus dem Eis bahnen. Es war der dritte und letzte Eisbrecher in der Region 2.800 Kilometer südlich der australischen Stadt Hobart, der für eine Rettungsmission infrage kam. Die "Shokalskiy" war dort am ersten Weihnachtstag auf dem Rückweg nach Neuseeland plötzlich vom Eis eingeschlossen worden. Der chinesische Eisbrecher "Snow Dragon" scheiterte vergangenen Freitag an der dicken Eisdecke, ein französisches Schiff gab schon in weiter Entfernung auf.
Die Menschen an Bord seien nicht in Gefahr, betonte das Rettungszentrum. Die Stimmung sei gut und die Vorräte reichten für Wochen. Vor der Entscheidung zum Helikoptereinsatz hatte es geheißen, dass die "Aurora" am Dienstag einen neuen Vorstoß wagen sollte.
(Quelle: salzburg24)