Weiters starten für Österreich Rosina Schneeberger, Christine Scheyer und Ricarda Haaser. Diese drei sind WM-Debütantinnen und letztlich war die WM-Aufstellung auch ein Ergebnis der aktuellen Problematiken bei den ÖSV-Damen. "Vieles hat sich erst im letzten Moment so formiert", erinnerte Damenchef Jürgen Kriechbaum an die Situation die etwas dazu geführt hatte, dass eine Haaser kürzlich in die Speedbewerbe eingestiegen sei, sich dort aber auf Anhieb gut geschlagen habe. In St. Moritz brach sich Mirjam Puchner das Bein, Ramona Siebenhofer sagte erkrankt für die Kombi ab, Haaser verbrachte wegen eines Magen-Darm-Virus viel Zeit im Bett.
Kirchgasser als Medaillenhoffnung
Kriechbaum sieht Medaillen-Chancen natürlich vor allem für die routinierte Kirchgasser, die im Abfahrtstraining am Donnerstag als 16. überraschte, aber auch Hoffnungen für die anderen. "Vier Medaillen werden's aber eher nicht werden", zeigte der Oberösterreicher Humor. "Für Kirchi ist es aber das Rennen, auf das sie in der Vorbereitung hin gearbeitet hat. Wenn die Abfahrt gut passt und sie einen guten Slalom fährt, ist schon einiges möglich. Auch bei Rosl und Ricci."
"Eine Medaille wäre recht"
Kirchgasser kennt beim Start in ihre letzte WM keine Zurückhaltung. "Eine Medaille wäre recht, am besten die Goldene", nahm sich die Salzburgerin trotz ihrer Knieprobleme kein Blatt vor den Mund. "Es gibt sechs, sieben Läuferinnen, die mit Gold keine Überraschung wären. Aber die Kombi ist auch das Rennen, auf das ich den ganzen Winter hin gearbeitet habe. Am Freitag gibt es nur vollste Attacke."
Dass es ihre letzte WM sei, mache den Druck nicht höher, betonte die 31-Jährige. Vor zwei Jahren war sie in Vail WM-Dritte, St. Moritz mag sie. "Die Abfahrt ist lässig, den Schnee mag ich auch gern. Und das Slalomtraining hat gut funktioniert. Diese Kombi ist also gut und wenn es auch in der Kombi am Freitag passt, ist's gut."
Wer holt Gold in St. Moritz?
Kirchgasser sieht für Freitag ausgeglichene Voraussetzungen. "Grundsätzlich geht es ja längst und vermehrt über den Slalom. Hier ist es aber eher Fünfzig-Fünfzig. Der Slalom ist nicht allzu steil, die Abfahrt relativ kurz und für eine Abfahrt langsam. Da hat auch eine Kirchi nicht unbedingt Angst", sagte sie schmunzelnd. Also heben sich in der Moritz-Kombi laut Kirchgasser einige Dinge auf. "Das geringe Tempo in der Abfahrt macht es einfacher, dass man sich da etwas traut. Im Slalom wird der Amerikaner wegen Vonn nicht die schwierigsten Kombinationen rein setzen. Also kann man da nicht allzu viel raus holen."
Kirchgasser sieht deshalb einen Kreis von gleich sechs, sieben Favoritinnen. Er reicht von Stuhec über die Schweizerinnen Lara Gut, Michelle Gisin und Wendy Holdener bis zu Sofia Goggia (ITA) und ihr selbst. Ihre persönliche Topfavoritin? "Die Kirchi", antwortete sie lachend.
(Quelle: salzburg24)