Die WM-Vierte Schmidhofer hatte beim Abfahrtstraining in Cortina nach einem Sprung abgebremst und sich in den Schnee gelegt. Die 26-jährige Steirerin wurde nach Innsbruck gebracht, wo bei einem MRI ein Riss des vorderen Kreuzbandes und ein Einriss des Innen- sowie Außenmeniskus diagnostiziert wurden. Sie sollte noch am Abend operiert werden.
Die Streif, die schon am Dienstag Max Franz abgeworfen und in die Zwangspause geschickt hatte, forderte am Donnerstag einen weiteren Verletzten aus dem ÖSV-Team. Der 28-jährige Florian Scheiber kam in der Traverse zu Sturz und landete im Netz. Im Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol wurde bei dem verletzungsgeplagten Tiroler ein Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Riss des inneren und äußeren Meniskus im rechten Knie diagnostiziert. Scheiber landete in Hochrum auf dem OP-Tisch.
Auch ein österreichischer Trainer verletzte sich am Donnerstag schwer: Speed-Coach Martin Sprenger rutschte beim Besichtigen weg und zog sich Bänderrisse in beiden Knien (Kreuzband- und Seitenband im einen bzw. Seitenband im anderen) zu. Und auch aus Val d'Isere erhielt Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher einen Anruf - Kreuzbandriss des 19-jährigen Adrian Pertl beim Europacup-Riesentorlauf.
"Nichtsdestotrotz geht es morgen weiter. Wir müssen die Läufer einstellen für das Rennen. Aber es sind alle so professionell, dass sie parat sind, wenn sie da runterfahren. Das schalten sie in dem Moment sicher auch aus, das müssen sie", sagte Puelacher am Donnerstagabend zur APA. "Da muss jeder seinen normalen Rennmodus ablaufen lassen und sich ins Zeug hauen. Wir sagen, was passiert ist, aber diskutieren nicht viel. Das wollen sie auch nicht."
Es sei der nächste "tragische Ausfall in unserem Speedteam", meinte Hirscher auf einem Medientermin in Kitzbühel, nachdem er kurz vorher von der Verletzung Scheibers erfahren hatte. "Gerade vorher im Aufzug ist ein Poster von unserer Abfahrtsmannschaft gehängt, und es ist echt ein Wahnsinn, wie viele Kreuze man da schon machen muss. Das ist heuer echt arg. Mehr fällt mir da nicht ein", meinte der Salzburger.
Noch gehen dem ÖSV die Skiläufer nicht aus, freilich verliert man aber an Schlagkraft. "Wir sind jetzt schon sehr dezimiert. Da wären andere Nationen schon nicht mehr am Start", meinte Vincent Kriechmayr.
Die Verletztenliste des Alpinteams ist tatsächlich schon sehr lang. Bei den Damen stehen neben Schmidhofer auch bereits Weltcup-Gesamtsiegerin Anna Fenninger (multiple Bänderrisse im Knie), Elisabeth Kappaurer (Knorpelschaden im Knie) und Kerstin Nicolussi (Kreuzbandriss) drauf. Ramona Siebenhofer kehrte erst in Cortina aus einer Verletzungspause zurück (Syndesmoseband).
Bei den Herren muss der ÖSV neben Scheiber und Franz auch auf Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (sechster und siebenter Brustwirbel gebrochen), Joachim Puchner (Patellasehnenverletzung), Thomas Mayrpeter (Kreuzbandriss), Markus Dürager (Schien- und Wadenbeinbruch) und Daniel Danklmaier (Kreuzbandriss, Meniskusverletzungen) verzichten.
(Quelle: salzburg24)