Im Frühjahr wurden finanzielle Turbulenzen im österreichischen Verband bekannt. Präsidentin Astrid Stadler und Generalsekretär Martin Kerbler traten daraufhin zurück. Auch Aktive wollten schon das Handtuch werfen. "Heute bin ich froh, dass wir keine Kurzschlusshandlungen gesetzt haben", bekennt Flock. Skeleton-Trainer Martin Rettl trat allerdings zurück. Neuer Präsident ist Roman Schobesberger, ein Schulfreund von Bob-Nationaltrainer Manfred Maier.
Zum Nachfolger Rettls wurde Michael Grünberger bestellt. "Der brachte auch einige neue Inputs ins Training", so Flock, die ihren Weltcuptitel verteidigen will. "Aber das ganz große Saisonziel ist eine Medaille bei der Heim-WM, das wäre etwas ganz Besonderes."
Dabei hat Flock selbst keine ungetrübte Saisonvorbereitung hinter sich. Im August sprang ihr die Kniescheibe heraus. "Jetzt bin ich wieder fit. Nur die Schnelligkeit fehlt noch etwas. Ich freue mich schon auf das erste Rennen", sagte die 26-jährige Tirolerin.
Auch ihr Lebensgefährte Matthias Guggenberger freut sich auf den Auftakt. "Mit unserem neuen Sponsor haben wir viel weiterentwickelt", erzählte Guggenberger. Die Innsbrucker Hightechfirma Rathgeber, Spezialist für Metall und im Autobau, bringt nicht nur Geld in den Sport, sondern viel Know-how im Schlittenbau. Neben den beiden starten in Altenberg noch die jungen Carina Mair und Florian Auer, als Ersatz für Raphael Maier. Dieser schnitt sich vor zwei Wochen eine Sehne in der Hand durch und kann daher noch nicht den Skeleton halten.
Aber auch das Bob-Lager war nicht vor Ungemach gefeit. Ursprünglich war für den Auftakt nur ein Schlitten vorgesehen. "Weil die Bahn in Altenberg sehr schwierig ist. Wir wollen junge Piloten nicht verheizen", begründete Nationaltrainer Maier. Aber selbst der Start von Benjamin Maier, dem Sohn des Trainers, im Vierer-Bewerb am Sonntag stand plötzlich zur Diskussion, da der Pilot nur zwei Hinterleute hatte.
Erst nach langer Diskussion konnte Angel Somov doch noch als viertes Crew-Mitglied gewonnen werden. Der Wiener mit bulgarischen Wurzeln steht derzeit im Stress, da er sich in Niederösterreich ein Fitnesscenter aufbaut. "Man muss Verständnis aufbringen. Da geht es um seine berufliche Zukunft. Wir vom Verband können keine finanziellen Anreize bieten", erklärte Maier.
Im kleinen Schlitten tritt Maier mit dem Rumänen Danut Voldovan an. Am Sonntag im Vierer kommen noch Somov und Markus Sammer dazu. Im Damen-Bob geht Christina Hengster mit der Niederländerin Sanne Dekker an den Start. Hengster, die bei der Heim-WM zumindest unter die Top sechs fahren will, leistete sich im Sommer mit privaten Mitteln den Kauf eines neuen lettischen Bobs.
Bei den Herren wurde im Sommer mit dem Bau neuer Schlitten begonnen. "Leider sind wir dabei schon drei Monate in Zeitverzug, wegen verschiedenster Probleme", bekannte Manfred Maier. "Aber so schlimm ist das nicht. Dieses Projekt ist ja für die Olympischen Spiele 2018 in Korea gedacht."
Weltcuptermine:: 27.-29. 11. Altenberg (GER); 4.-6.12. Winterberg (GER); 11.-13.12. Königssee (GER); 7.-9.1. Lake Placid (USA); 14.-16.1. Park City (USA); 21-23.1. Whistler (CAN); 5.-7.2. St. Moritz (SUI) zugleich Europameisterschaft; 26.-28..2. Königssee (GER)
Weltmeisterschaft: 8.-21.2. Innsbruck/Igls
(Quelle: salzburg24)