Wellinger gewann mit 242,3 Punkten und Flügen auf 147,5 bzw. 135 m vor Kraft (148,5/135,5) und Fettner (144,5/136). Der 21-jährige Team-Olympiasieger jubelte vor 17.100 Zuschauern über seinen zweiten Weltcupsieg nach Wisla vor drei Jahren. Er scheint nach dem Saison-Aus des verletzten Severin Freund vor den Weltmeisterschaften in Bestform zu kommen. Sehr stark waren auch Michael Hayböck und der immer stabiler werdende Comeback-Mann Gregor Schlierenzauer auf den Rängen sechs und sieben. Dieses Quartett, das auch am Vortag im Teambewerb den starken zweiten Rang belegt hatte, hat wohl auch die besten Karten für die Fixplätze bei den Weltmeisterschaften in etwas mehr als drei Wochen.
Kraft freut sich über Podest
Kraft durfte sich über seinen bereits siebenten Saison-Podestplatz im Einzel freuen, für den Oberstdorf-Sieger war es der zweite zweite Rang. Für Fettner war es der dritte Saison-Podestplatz und der ebensovielte dritte Rang. Hayböck nutzte gute Bedingungen als Halbzeit-15. zu einem 145,5-m-Satz und schob sich so noch auf Rang sechs. Schlierenzauer hielt den siebenten Zwischenrang und durfte sich nach Rang acht in Zakopane über seinen zweiten Top-Ten-Platz freuen.
"Ich habe nur gute Sprünge zeigen können"
Ähnlich sah es der drittplatzierte Fettner. "Dieses Wochenende war wirklich super. Ich habe wirklich nur gute Sprünge zeigen können. Es war gut für mich, dass ich am Freitag nur einen gemacht habe. Es war ein sehr erfolgreiches Wochenende für mich und ich bin überglücklich."
Dass sich die Österreicher nun, etwas mehr als drei Wochen vor der WM in Lahti, auch mannschaftlich sehr stark präsentieren, daran hat auch Rückkehrer Gregor Schlierenzauer seinen Anteil. "Er hat ein super Wochenende gehabt und ist gestern erstmals wieder mit uns auf dem Podium gestanden. Es gibt uns Stärke im Team, wir haben fünf super Leute, das ist auch für das Teamspringen sehr wichtig", erklärte Kraft auch die Wichtigkeit des tollen Comebacks von Schlierenzauer, der erst vor zwei Wochen in Wisla in die WM-Saison eingestiegen ist. "Gregor hat so viel Erfahrung, so viel mitgemacht und kann uns auch immer wieder weiterhelfen. Wir sind froh, dass er wieder da ist", meinte Kraft unmissverständlich.
Skifliegen in Oberstdorf
Fettner misst der auch international gestiegenen Erwartungshaltung an die Österreicher, die im Nationencup nun wieder Zweiter sind, nicht viel Bedeutung bei. "Das ist völlig egal, weil die eigene Erwartungshaltung sowieso immer sehr hoch ist. Wir haben im Moment ein super Team, wirklich mit fünf sehr starken Athleten. Für mich persönlich ist die ganze Saison schon ein Wahnsinn, die Formkurve zeigt nicht nach oben, weil es schon super angefangen hat."
Fettner ist glücklich, weil er auch konstant gut springt, liebäugelt aber doch auch noch mit mehr. "Wie man gesehen hat, es ist sehr knapp zum Sieg auch. Vielleicht reicht es einmal, dass ich meinen ersten Weltcupsieg feiern kann. Ich arbeite von Springen zu Springen darauf hin." Der Weltcup wird kommendes Wochenende mit zwei Skiflug-Konkurrenzen in Oberstdorf (HS 225 m) fortgesetzt.
(APA)
(Quelle: salzburg24)