In Salzburg wehrt man sich dagegen, von einer Krise zu sprechen. Der Knacks nach dem neuerlichen Verpassen der Champions-League-Gruppenphase sei einfach auch noch gegen Sturm deutlich zu spüren gewesen. "Malmö steckte noch in den Hinterköpfen der Spieler. Das war eine enttäuschende Woche, aber wir werden gestärkt daraus hervorgehen", meinte Trainer Adi Hütter.
Auch Kampl betonte, dass der Zusammenhalt in der Truppe auch nach Malmö sehr groß sei. "Wir sind eine Mannschaft, die in guten und schlechten Zeiten zusammenhält. Diese Woche haben wir ausnahmsweise eine schlechte Zeit erlebt", sagte der slowenische Teamspieler. "Keine Sorge, wir werden wieder aufstehen. Niemand lässt sich hängen."
Sturm jubelte über die Sensation, Kapitän Michael Madl sah aber keinerlei Grund zu einer Euphorie. "Drei Punkte in Salzburg sind normalerweise nicht eingeplant. Es gibt aber überhaupt keinen Grund, um große Töne zu spucken und jetzt davon zu reden, dass wir vorne mitspielen werden", erklärte Madl. "Wir haben erfolgreich die Situation ausgenützt", wusste auch Trainer Darko Milanic, dass die Gelegenheit günstig war, die angeknacksten Salzburger zu bezwingen.
Der WAC verpasste die wohl eher seltene Chance, an den Salzburgern vorbeizuziehen und Platz eins zu erobern. Die nächste Chance bietet sich aber bereits am 14. September, da gastiert Salzburg im Spitzenmatch der 8. Runde im Lavanttal.
Trainer Dietmar Kühbauer gestand, dass der jüngste Erfolgslauf offenbar nicht spurlos an seinen Kickern vorübergegangen ist. "Die Spieler haben einen Stress, weil sie im Rampenlicht stehen", sagte Kühbauer, der nach Schlusspfiff haderte: "Schade, dass wir die Chance auf die Tabellenführung nicht genützt haben, das wäre sehr schön gewesen."
Während Kühbauer diesmal die fehlende Laufbereitschaft seiner Mannschaft kritisierte, freute sich Wr. Neustadt-Coach über den Überraschungscoup. "Meine Mannschaft ist so kompakt aufgetreten wie noch nie in dieser Saison", sagte Pfeifenberger, der sich vor allem bei seinem überragenden Tormann Thomas Vollnhofer bedankte. Die Niederösterreicher gaben damit auch den zehnten und letzten Platz an die Austria ab.
Aufsteiger Altach rettete dank eines sehenswerten Last-Minute-Treffers von Louis Ngwat-Mahop ein 2:2-Heimremis gegen Ried. Die Gäste aus Oberösterreich waren trotz der frühen Gelb-Roten Karte für Thomas Murg (32.) lange Zeit auf dem besten Weg gewesen, den ersten Sieg seit der Auftaktrunde zu feiern. Beide Trainer waren nach der Partie unzufrieden.
"Jetzt muss die Lernzeit auch mal vorbei sein, so hart müssen wir zu uns sein", meinte Altach-Trainer Damir Canadi angesichts von zwei Gegentoren in Überzahl. "Man kann es sich nicht schwieriger machen, als wir das momentan tun", beklagte Rieds Chefcoach Oliver Glasner.
(Quelle: salzburg24)