Dass die Austria-Anhängerschaft ihre Lieblinge zwei Tage nach der großen Titelparty auf dem Rathausplatz mit Schlusspfiff denkbar unhöflich verabschiedete, wirkte befremdend. Zuzuschreiben hatten sich die Austrianer dies jedoch selbst. Eine Stunde lang ließ man gegen den Drittligisten die nötige Durchschlagskraft vermissen. Der Rekordcupsieger wachte, die Blamage vor Augen, letztendlich zu spät auf.
"Wir müssen immer an die Grenzen gehen, wenn wir das nicht machen, sind wir nicht gut. Dann sind wir leider nur Mittelmaß", fand Kapitän Manuel Ortlechner deutliche Worte. Die Frage, ob nach den Feiern der letzten Tage die nötige Konzentration gefehlt habe, wurmte den Oberösterreicher dennoch. "Nein", antwortete Ortlechner kurz und bündig. "Ich habe beim Abschlusstraining nicht den Eindruck gehabt, dass es jemand locker nimmt."
Heinz Lindner sah dies ebenso. "Jeder ist Profi genug, ich denke, das war nicht das Problem", meinte der Torhüter, der seine Mannschaft bereits vor dem Gegentreffer von Daniel Sobkova (47.) mit einigen Paraden vor einem Rückstand bewahrt hatte.
Schwarzmalen wollte im Lager der Favoritner dennoch niemand. Von einer bitteren Pleite sprachen zwar sowohl Trainer Peter Stöger als auch seine Kicker. Die Saison aufgrund des nun "leider fehlenden Tüpfelchen auf dem i" (Philipp Hosiner) plötzlich schlechtzureden, stand dennoch nicht auf dem Programm. "Wir haben sehr viel Positives geschafft, das lassen wir uns nicht mit einem Spiel zerstören", fasste Alexander Gorgon die Gemütslage treffend zusammen.
(Quelle: salzburg24)