Überblick über die ÖFB-Legionäre in der deutschen Fußball-Bundesliga vor dem Start der Rückrunde am Freitag:
David Alaba (Bayern München - 23 Jahre, 135 Bundesligaspiele/11 Tore, 13 Saisoneinsätze, 1.087 Minuten, 0 Tore): Österreichs Serien-Fußballer des Jahres ist nach seiner Sprunggelenksverletzung in der Vorbereitung zuletzt wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und gab am Samstag beim 1:2 gegen Karlsruhe auch sein Comeback in einem Testspiel. Der ÖFB-Star gilt als einer der Lieblingsspieler von Trainer Josep Guardiola. Wenn er voll fit ist, stellt sich nicht die Frage, ob er spielt, sondern nur, wo. Alaba ist als Innen- und Außenverteidiger, aber auch als Mittelfeldspieler gefragt.
Martin Stranzl (Borussia Mönchengladbach - 35 Jahre, 255/13, 1, 65, 0): Der Kapitän ist als Abwehrchef der "Fohlen" grundsätzlich gesetzt. Der Herbst war aber verletzungsbedingt zum Vergessen, wegen einer Sehnenreizung und in der Folge einer Gesichtsverletzung kam er nur zu einem Einsatz. In der Vorbereitung meldete sich der ÖFB-Dauerbrenner in der Liga jetzt wieder fit. "Wir müssen schauen, ob ein Einsatz gegen den BVB schon Sinn macht", sagte Stranzl nach dem 5:2-Testsieg gegen den VfL Bochum am Samstag. Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus.
Ex-Salzburger Hinteregger bei Gladbach
Martin Hinteregger (Borussia Mönchengladbach, 23 Jahre): Der Leih-Zugang aus Salzburg muss sich erst einen Platz in der Mannschaft erkämpfen. Neben Stranzl sind da der Norweger Havard Nordtveit, der Däne Andreas Christensen und der Schweizer Nico Elvedi Konkurrenten. Der Deutsche Tony Jantschke aufgrund seiner Kreuzbandverletzung vorerst nicht. Hinteregger ist aber auch als Linksverteidiger ein Thema, hinterließ auf dieser Position im letzten Test gegen Bochum einen guten Eindruck.
Alessandro Schöpf (Schalke 04, 21 Jahre): Der ÖFB-U21-Teamspieler hat sich im Herbst mit sechs Toren und konstant starken Leistungen im Nürnberg-Dress den "Aufstieg" erarbeitet. Bei Schalke, wo er gleich bei seinem ersten Testeinsatz einen Assist beisteuerte, dürfte er aber vorerst nicht von Beginn an zum Zug kommen. Der Tiroler wurde vor allem als Investition für die Zukunft geholt, soll die nötige Zeit bekommen, um sich an das höhere Niveau zu gewöhnen.
Michael Gspurning (Schalke 04, 34 Jahre): Der Steirer ist im Herbst aufgrund von Verletzungen zur Nummer zwei aufgerückt und kam im DFB-Cup sogar zu einem Einsatz. Offen ist nun, ob der Ex-USA-Legionär diesen Status im Frühjahr behalten kann, hinter Ralf Fährmann kämpfen auch Alexander Nübel und der genesene Fabian Giefer um die Back-up-Position.
Baumgartlinger bei Mainz (fast) immer am Start
Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz 05, 28 Jahre, 108/0, 15, 1.350, 0): Der Salzburger ist wie im ÖFB-Team der Abräumer im defensiven Mittelfeld. Bei all seinen 17 Pflichtspieleinsätzen war der Mainz-Kapitän über die volle Distanz im Einsatz, nur wegen Sprunggelenksproblemen verpasste er zwei Partien.
Karim Onisiwo (1. FSV Mainz 05, 23 Jahre): Da sein Vertrag beim SV Mattersburg vom Arbeits- und Sozialgericht Wien für ungültig erklärt wurde, konnte er vorerst ablösefrei nach Mainz wechseln. Sein erster Einsatz in der deutschen Bundesliga könnte aber noch auf sich warten lassen, da die Spielgenehmigung für den Offensivmann noch fehlt. Offen ist, wann die eintreffen wird. Mattersburg hatte erklärt, gegen die Entscheidung des Gerichts Einspruch zu erheben.
Philipp Hosiner (1. FC Köln, 26 Jahre, 10/1, 10, 443, 1): Der nach seiner Nieren-Operation genesene Stürmer musste bisher größtenteils mit der "Jokerrolle" vorliebnehmen. Dies dürfte ihm auch im Frühjahr wohl nicht erspart bleiben.
Michael Gregoritsch (Hamburger SV, 21 Jahre, 16/3, 16, 959, 3): Der Stürmer machte nicht nur im ÖFB-U21-Team mit Toren auf sich aufmerksam, sondern gab auch im deutschen Oberhaus mit drei Toren seine Visitenkarte ab. 16 Einsätze in 17 Ligaspielen zeigen, dass er den Durchbruch beim HSV geschafft hat.
Ramzan Özcan (FC Ingolstadt 04, 31 Jahre, 23/0, 15, 1.350, 0): Coach Ralph Hasenhüttl verzichtet auf eine unangefochtene Nummer eins. Der Vorarlberger bekam trotzdem in 15 von 17 Ligaspielen den Vorzug gegenüber dem Norweger Örjan Nyland. Zu erwarten ist daher, dass der routiniertere ÖFB-Teamgoalie auch zum Rückrundenauftakt die Nase vorne haben wird.
Markus Suttner (FC Ingolstadt 04, 28 Jahre, 12/0, 12, 916, 0): Der Ex-Austria-Linksverteidiger, der sich nach seinem Wechsel im Sommer auf Anhieb in der deutschen Bundesliga etabliert hatte, ist nach seinem Mittelfußknochenbruch noch im Aufbautraining und daher zum Rückrundenstart kein Thema.
Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt 04, 24 Jahre, 17/1, 17, 1.191, 1): Der Tiroler kam in allen 17 Meisterschaftsspielen zum Zug, zeigte sich dabei aber weniger torgefährlich als noch eine Liga tiefer. Der einzige Saisontreffer gelang dem Offensivspieler gleich bei seinem Ligadebüt in der ersten Runde. Coach Ralph Hasenhüttl schätzt an ihm vor allem auch seine mannschaftsdienliche Spielweise.
Goalie Manninger als Reservist
Alexander Manninger (FC Augsburg, 38 Jahre, 34/0, 0, 0): Der Tormann-Oldie aus Salzburg muss noch auf seinen ersten Saisoneinsatz warten, steht als Ersatzmann für den 28-jährigen Schweizer Marwin Hitz bereit. Seine Zukunft ist offen, sein Vertrag läuft mit Saisonende aus.
György Garics (SV Darmstadt 98, 31 Jahre, 15/0, 15, 1.335, 0): Der aus Bologna gekommene ÖFB-Teamspieler ist auf der rechten Abwehrseite gesetzt.
Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt, 25 Jahre): Der ÖFB-Ersatzgoalie ist im Sommer mit großen Hoffnungen in die deutsche Bundesliga gewechselt, hat aber das Rennen mit dem finnischen Teamtormann Lukas Hradecky um die Nummer eins bisher verloren. Nur im DFB-Cup durfte sich der oberösterreichische Ex-Austrianer bisher einmal versuchen.
Florian Klein (VfB Stuttgart, 29 Jahre, 47/3, 13, 1.128, 0): Der Rechtsverteidiger war im Herbst Stammkraft. Im Finish bremsten ihn Bandscheibenprobleme, wegen der er drei Ligapartien passen musste.
Martin Harnik (VfB Stuttgart, 28 Jahre, 182/52, 11, 603, 1): Der Offensivspieler zog sich in der 11. Runde einen Teilriss des Außenbandes im rechten Knie zu, am Freitag trainierte er nun erstmals wieder auf dem Platz. Das Band des einfachen Saisontorschützen ist aber noch nicht wieder komplett geheilt, deshalb kommt der Rückrundenstart für ihn zu früh. Realistischer Comeback-Termin ist der 6. Februar. Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus.
Zlatko Junuzovic (SV Werder Bremen, 28 Jahre, 118/13, 14, 1.100, 2): Die ÖFB-Teamstütze hat die im Dezember erlittene Schultereckgelenksprengung überwunden und sich rechtzeitig vor dem Rückrundenstart zurückgemeldet. Der Mittelfeldspieler ist vor allem auch wegen seiner gefürchteten Standardsituationen aus dem Werder-Spiel nicht wegzudenken.
Florian Grillitsch (SV Werder Bremen, 20 Jahre, 9/0, 9, 599, 0): Der zu Saisonbeginn zu den Profis aufgestiegene offensive Mittelfeldspieler hat sich im Herbstfinish in die Mannschaft gekämpft. Trainer Viktor Skripnik hält viel von ihm. "Florian Grillitsch ist ein Spieler, der unser Spiel in Zukunft attraktiver gestalten kann und wichtig für uns sein wird", sagte der Werder-Coach nach dem Trainingslager in Belek.
Samuel Radlinger (Hannover 96, 23 Jahre): Der Ex-Tormann von Rapid und Ried kommt auch nach mehreren Leih-Gastspielen weiter nicht über die Nummer-drei-Rolle bei den 96ern hinaus und muss deshalb in der Regionalliga Nord, in der er im Herbst 15-al zum Einsatz kam, Spielpraxis sammeln.
(APA)
(Quelle: salzburg24)