Sportwelt

UEFA präsentiert Erfolgszahlen und lockt mit Selbstanzeige

epa04772446 UEFA President Michel Platini speaks during a press conference following a meeting of the European soccer federation UEFA in the Kameha Grand Hotel in Glattpark-Zurich prior to the FIFA Congress in Zurich, Switzerland, 28 May 2015. The 65th FIFA Congress with the president's election will take place on 29 May 2015 in Zurich. EPA/WALTER BIERI
Veröffentlicht: 30. Juni 2015 12:42 Uhr
Europas Fußball-Dachverband sieht sich mit der Einführung des nicht unumstrittenen Financial Fair Play (FFP) auf ganzer Linie bestätigt. Die Zahlen, die die UEFA beim Exekutivmeeting in Prag am Montag präsentierte, stützen dies: Allein der Gesamtschuldenberg schrumpfte seit der Einführung 2011 von 1,67 Milliarden Euro um mehr als 70 Prozent auf 487 Millionen Euro im Jahr 2014.

UEFA-Boss Michel Platini und seine Funktionärs-Kollegen wollen mit einem überarbeiteten Reglement nun für noch mehr Transparenz, mehr Wettbewerb und Chancengleichheit sorgen. Kernstück ist das Voluntary Agreement (VA), das einer Selbstanzeige im deutschen Steuerrecht gleichkommt. Zusammen mit anderen Anpassungen soll diese Maßnahme sogar für Entlastung und Wachstum sorgen.

Financial Fair Play sei Erfolg

"Das übergeordnete Ziel des finanziellen Fair Plays bleibt unverändert, und wir gehen von einer Zeit der Sparpolitik in eine Zeit über, in der wir mehr Möglichkeiten für nachhaltiges Wachstum und Entwicklung bieten können", erklärte Platini in einem Statement. Das exzessive Finanzgebaren im europäischen Fußball hat die UEFA 2009 zu Einführung des FFP veranlasst. 2012 griff erstmals die Break-Even-Regel, nach der Vereine nicht mehr über ihre Verhältnisse leben dürfen. Karl-Heinz Rummenigge hat die Einführung des Financial Fair Play begrüßt und alle Vereine zur Unterstützung des neuen Reglements aufgerufen.

Rummenigge: "Wichtiges Instrument für Klubs"

"Die Regeln zum finanziellen Fair Play sind ein sehr wichtiges Instrument für Klubs, um ihre wirtschaftliche Situation zu kontrollieren", sagte der Vorsitzende der Europäischen Club-Vereinigung. Die ECA appellierte an die Clubs, "das System des finanziellen Fair Plays weiterhin zu unterstützen und innerhalb des Rahmens der neuen Vorschriften zu wirtschaften". Bis heute stehen 24 Vereine in Europa nach einem Verstoß gegen das Financial Fair Play unter Beobachtung der UEFA und dürfen nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen.

Manchester City und Paris St. Germain zahlen Strafen

Ihnen wurde ein sogenanntes Settlement Agreement aufgezwungen, verbunden mit finanziellen Sanktionen. Mitte Mai wurden die größten Sünder, Manchester City und Paris St. Germain, die aus Abu Dhabi beziehungsweise Katar mit märchenhaften Summen finanziert werden, wegen Verstößen mit einer Rekordstrafe von jeweils 60 Millionen Euro belegt. Diese Strafen fallen laut den neuen Bestimmungen weg, wenn man sich freiwillig meldet. Und der Club hat nicht nur drei Jahre Zeit, eine schwarze Null zu schreiben, sondern vier. Zudem darf der Club im von der UEFA abgesegneten Businessplan auch ein Defizit einkalkulieren, wenn der Haushalt am Ende wieder ausgeglichen ist.

Kritik gegen Financial Fair Play

Kritiker halten der UEFA vor, dass das Financial Fair Play Wachstum verhindere und Investoren abschrecke. Ein Spielerberater klagt außerdem vor dem Europäischen Gerichtshof, weil es gegen das Wettbewerbsrecht verstoße. "Wenn ich investiere, verstoße ich gegen die Regeln. Das ist das Argument, was uns vorgehalten wird", erklärte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. "Wir sind aber überzeugt davon, dass mit diesen neuen Regeln Investoren ermutigt werden, sich im europäischen Fußball zu engagieren."

 

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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