Der RadioShack-Profi, der zuvor mit einem neunten Platz bei der Tour de France 2010 seine bisher beste Platzierung in einem dreiwöchigen Rennen erreicht hatte, nahm die Vuelta so ausgerastet wie kein anderer in Angriff. Nach einer im Frühjahr erlittenen Knieverletzung hatte er beim Start nur 14 Renntage in den Beinen. Das zwischendurch zweimal eroberte Rote Trikot verlor er zwar nach jeweils einem Tag wieder, doch am Ende lachte Horner in Madrid als erster US-Amerikaner von der obersten Stufe des Siegespodests.
Am Samstag entschied er bei der letzten Bergankunft auf dem Alto de l'Angliru das spannende Duell mit dem oftmals, aber erfolglos attackierenden Nibali für sich. Aus einem Rückstand von drei Sekunden wurde auf den bis zu 23,5 Prozent steilen Rampen auch dank der Zeitgutschrift für den zweiten Tagesrang ein Guthaben von 37 Sekunden. "Es kam mir vor, als hätte Nibali auf den letzten zwölf Kilometern 10- oder 20-mal attackiert", sagte Horner, der im Ziel von zwei Helfern gestützt werden musste.
"Einen Typ wie mich, der in diesem Alter eine Grand Tour gewinnt, wird es vielleicht nie mehr geben", sagte Horner, der von 2009 bis 2011 mit Lance Armstrong in dessen zweiter Karriere bei RadioShack gefahren war. Da gewann er die Baskenland- und Kalifornien-Rundfahrt, in Spanien lieferte er nun das Meisterstück. Zuvor hatte er kein Vertragsangebot für 2014 vorliegen, das sollte sich nun ändern. Nach spanischen Pressemeldungen will Formel-1-Star Fernando Alonso den Routinier in seinen neuen Rennstall (Nachfolger von Euskaltel) holen.
Der Steirer Georg Preidler schlug sich bei seiner ersten dreiwöchigen Rundfahrt beachtlich. Der 23-Jährige fuhr zweimal in Ausreißergruppen, wurde aber jeweils in der entscheidenden Phase von den heranbrausenden Assen eingeholt. Am Ende landete der Profi des Teams Argos-Shimano an der 36. Stelle.
(Quelle: salzburg24)