2015 fehlte Veith in Lienz wegen ihrer Knieverletzung. In diesem Winter wird es ihr zweiter Riesentorlauf, in Courchevel hatte sie bei schwierigen Pistenverhältnisse als 33. die Qualifikation für den zweiten Lauf verpasst. Dies ist nun das Ziel für das Heimrennen, in dem sie eine "unrhythmische Rüttelplatte" erwartet. "Ich hatte mal Eis, ich hatte es steiler, da kann man probieren. Mit dem Training mehr in den Beinen hoffe ich, dass ich ein bisschen weiter bin. Oberstes Ziel ist der zweite Durchgang, alles was dazu kommt, wäre natürlich schön. Mit der Startnummer ist die Ausgangssituation sehr schwer, hintennach ist bei dieser Piste zu kämpfen", gab sie zu bedenken.
Herz schlägt für Riesentorlauf
Inwieweit es auf Olympia hin gelingen werde, den Anschluss zu schaffen, sei schwierig zu sagen. Anders als in Abfahrt oder Super-G sei der Anspruch an das Körperliche im Riesentorlauf höher. "Der Druck verteilt sich in den Speed-Disziplinen besser, deshalb ist es besser verträglich, deshalb habe ich auch früher reingefunden", erläuterte Veith. Sie habe körperlich jetzt die Basis gesetzt und brauche wieder das Vertrauen, den Schwung da anzusetzen, wo er zum Ansetzen sei, um durchzuziehen. Der Riesentorlauf sei ein langfristiges Vorhaben, er sei ihr wichtig. "Mein Herz steckt da drinnen, das war immer schon so." Eine Verbesserung der Startnummer sei notwendig, um sich eine Ausgangsposition zu schaffen, aus der man wieder in der Weltspitze dabei sein könne. "Das dauert meistens lange, das kann man nur über eine Saison sehen oder mehrere Rennen." Man müsse das auf sich zukommen lassen und könne es nicht planen, sagte die Gesamtweltcupsiegerin von 2013/14 und 2014/2015.
Anna Veith nimmt sich selbst den Druck
Sollte es aber überhaupt nicht gut funktionieren, "könne es sein oder nicht", dass sie sich in diesem Winter auf die Speed-Rennen konzentrieren werde. "Ich möchte es mir anschauen, so weit nach vor denken ist nie gut." Sollte es notwendig sein, aufgrund der Belastung wieder rauzunehmen, dann im RTL, denn der Super-G sei momentan ihre Kerndisziplin.
Vor der Saison sei es ein großes Thema gewesen, den RTL mit den vorhandenen Voraussetzungen zu lassen. Aber die Fortschritte kamen rasch. "Im Moment spüre ich, dass das Körperliche sich so viel weiterentwickelt hat, dass ich so belastbar bin, dass ich wieder einen relativ schnellen Riesentorlaufschwung fahren kann. Ich habe im Moment das Gefühl, dass es wieder möglich sein kann, an die Weltspitze zu kommen, nur dauert es." Die Kunst sei, bei so wenigen Rennen auch gleich wieder den Rhythmus zu finden, dass man sich schon beim ersten Lauf alles zutraue.
(APA)
(Quelle: salzburg24)