Bei den Salzburger Brauchtumsperchten hat er im Alter von drei Jahren seine ersten Schritte mit Fell und Maske absolviert. Der Krampus liegt ihm sozusagen im Blut. Denn: Sein Vater Roland Stingeder hat den Verein 1987 gemeinsam mit Hannes Erlac gegründet, damals noch unter anderem Namen. Inzwischen ist bei den Salzburger Brauchtumsperchten die junge Generation am Ruder. Und sie schrecken nicht vor sozialen Medien zurück. Auch im erst kürzlich präsentierten Kinofilm "Gruß vom Krampus" hatte die Gruppe einen kleinen Auftritt.
"Brauchtum braucht man"
Im Sommer starteten sie zu neunt eine Initiative, um junge Salzburger anzusprechen. Mit Erfolg. Fünf Neue fanden so den Weg zu der Pass. Die wichtigste Voraussetzung sei laut Buchegger "der Wille zum Brauchtumserhalt". "Brauchtum braucht man", ist der 21-Jährige überzeugt. Es sei zwar klar, dass sich alles mit der Zeit verändere, dennoch müsse man darauf Acht geben, dass es nicht komplett verloren geht. "Wenn wir die Traditionen nicht erhalten, haben unsere Kinder gar keine Chance mehr, diese überhaupt kennenzulernen", gibt er sich nachdenklich. Vielen Jungen sei das nicht bewusst.
Perchten lösen den Krampus ab
So ist es für die Salzburger Pass auch klar, dass die Krampuslarve ab spätestens 7. Dezember wieder verstaut wird. "Danach treten wir nur noch im Perchtengewand auf", erklärt Buchegger.
Krampus und Percht ähneln sich in ihrem Aussehen zwar, sind aber nicht das Gleiche. Während der Krampus ausschließlich dem Adventbrauchtum angehört und ein Begleiter des Nikolaus ist, laufen Perchten in den Rauhnächten.
- 20./21. Dezember Thomasnacht
- 24./25. Dezember
- 31. Dezember/1. Jänner
- 5./6. Jänner
Perchten gelten als Glücksbringer
In diesen Nächten sollen der Winter bzw. die bösen Geister und das alte Jahr ausgetrieben werden. Bekommt man von Perchten Besuch, so ist das – im Gegensatz zum Krampusbesuch – also ein glücksbringendes Omen, auch wenn die Schirchperchten ebenfalls ganz schön schaurig aussehen.
Eines eint die beiden unterschiedlichen Masken der Salzburger Brauchtumsperchten aber wieder. "Wir wollen keine Aliens, Science-Fiction-Figuren oder zu viel Blut im Gesicht", stellt Buchegger klar. "Auch gewaltverherrlichende Masken haben bei uns keinen Platz."
So kommt es auch, dass die ältesten Masken der Pass zwischen 20 und 50 Jahre alt sind. Man trete als bunt gemischte Gruppe auf mit Masken unterschiedlicher Schnitzer. "Wir wollen so auch die Vielfalt des Brauchtums zeigen." Ein Großteil der Ausrüstung gehört dem Verein. Die Mitglieder können sich die Ausrüstung für Läufe ausleihen. Dieses Angebot macht Buchegger auch potenziellen Neumitgliedern: "Wer keine Maske, aber trotzdem Interesse am Brauchtum hat, kann bei uns gerne einmal Probelaufen." Der erste Lauf der Gruppe ist heuer am 30. November im oö.Eggelsberg (Bez. Braunau), tags darauf folgt ein Auftritt beim 45. Gnigler Krampuslauf in der Stadt Salzburg.
HIER findet ihr alle Krampus- und Perchtenläufe in Salzburg.
(Quelle: salzburg24)