In gut einem Monat – am Kramperltag am 5. Dezember – erreicht die Krampuszeit in Stadt und Land Salzburg ihren Höhepunkt. Bei den Läufen, die rund um dieses Datum stattfinden, präsentieren sich die verschiedenen Gruppen. Viele kommen mit Ruten und Glocken, einige Passen sind noch frisch im Geschäft, andere sind schon routiniert und seit Jahrzehnten dabei. Großes Augenmerk liegt natürlich auf den Masken der dunklen Gestalten. Eindrücke gibt es zum Beispiel bei der Krampus- und Perchtenausstellung dieses Wochenende in der Alten Saline in Hallein (Tennengau) zu sammeln. Wir haben uns vorab umgehört, welche Varianten heuer besonders gefragt sind.
„Postkartenkrampus“ hoch im Kurs
„In den letzten drei bis vier Jahren wurde ein bisschen experimentiert in Richtung Zombie oder Ork mit breiterem Mund. Jetzt geht es wieder zurück zum klassischen Postkartenkrampus mit Zunge, langen Ohren und größerer Nase. Es wird also eher traditioneller“, schildert Schnitzer Rupert Elias Kreuzer am Donnerstag im S24-Gespräch.
Der Großarler (Pongau) hat das Maskenschnitzen praktisch in die Wiege gelegt bekommen und von seinem Vater übernommen. Die Masken seines Vaters, die vor zehn bis 20 Jahren gefertigt worden sind, seien noch „riesig“ gewesen. „Ich glaube, dass die Umzüge früher anders waren. Jetzt sind sie länger und für den Läufer ist es einfacher, wenn die Maske kleiner ist. In den letzten fünf bis zehn Jahren wurde sehr reduziert auf kleinere Masken, kleinere Hörner und schmalere Felle.“ Doch aktuell steige die Nachfrage nach schwereren, dickeren Fellen und größeren Hörnern wieder. „Das macht auch mehr Eindruck“, führt der 24-Jährige aus.
Gasteiner Maske österreichweit bekannt
Kreuzers Eindruck bestätigt auch Hannes Brugger, Obmann der Altgnigler Krampusse und des Landesverbands der Salzburger Heimatvereine. Als besonders traditionell im Land Salzburg gelten die Gasteiner Masken (Pongau) mit dunklen Farben und mehreren Hörnern, merkt er an. „Diese Maske ist bei Schnitzern in ganz Österreich beliebt.“ Dass der Trend wieder eher zurück zum Traditionellen geht, findet Brugger gut. Denn blutverschmierte Gesichter hätten mit dem ursprünglichen Krampus nicht viel zu tun. „Aber Geschmäcker sind ja verschieden.“ Nicht streiten lässt sich seiner Meinung nach aber darüber, dass der Krampus nicht als Hauptfigur anzusehen sei, sondern der Nikolaus. „Er ist der Schutzpatron der Kinder und mahnt oder lobt. Der Krampus begleitet ihn drohend, darf aber niemals über die Stränge schlagen.“
Krampusse und Perchten in Salzburg
Hausbesuche des bärtigen Mannes und seinen finsteren Kumpanen seien in Salzburg wieder hoch im Kurs. Und auch das Interesse an der Kramperlszene bei Kindern und Jugendlichen steige tendenziell. Events wie Ausstellungen sollten nicht nur dazu genutzt werden, Masken und Co zu präsentieren, sondern auch um die Hintergründe des Brauchs weiterzugeben. Aufgrund der großen Nachfrage ist die Krampusbranche ein eigener Wirtschaftsfaktor geworden. Viele Maskenschnitzer:innen besuchen Holzfachschulen und „führen eine ganz feine Klinge“, zeigt sich Brugger beeindruckt.
Bilder vom Krampus- und Perchtenflohmarkt in Seekirchen
Seid ihr schon im Krampusfieber? Damit ihr wie gewohnt einen Überblick über die verschiedenen Läufe und Events bekommt, arbeiten wir gerade an unserer Terminübersicht. Wenn auch eure Krampusveranstaltung dabei sein soll, könnt ihr gerne eine Mail an kathrin.krispler@salzburg24.at mit Datum, Uhrzeit und Ort schicken.
(Quelle: salzburg24)