Die Flüchtlingslage an der deutsch-österreichischen Grenze ist fast außer Kontrolle. Es drohen Scharen von obdachlosen Flüchtlingen, die in der Kälte frieren. Nicht nur beim Empfang der Flüchtlinge, sondern auch bei deren Unterbringung haben die bayerischen Behörden immer größere Mühe.
"Möglichkeiten sind erschöpft"
Die Schreckensvision obdachlos in der Kälte frierender Flüchtlinge könnte in Ostbayern Realität werden. “Die Möglichkeiten sind erschöpft”, sagt Ministerpräsident Horst Seehofer, den am Sonntagabend Hilferufe aus Niederbayern erreichten. Nach Angaben der Stadt Passau standen über Nacht plötzlich überraschend 2.000 Flüchtlinge vor der Tür, die von den österreichischen Behörden nicht angekündigt worden waren.
“Fehlt nicht an Bussen, sondern an Zielen”
Es folgten offenbar hektische Krisentelefonate: Die Bundespolizei rief beim Passauer Landrat Franz Meyer (CSU) um Hilfe, der auf die Schnelle Busse organisierte. Dann gab es zwar Busse, aber keinen Ort, an dem man die Menschen hätte unterbringen können. “Es fehlt nicht an Bussen, sondern an Zielen”, sagt Seehofer. “Es wird jeden Tag ein bisschen schwieriger.”
Landrat Meyer erneuerte am Montag seine Kritik am Vorgehen der österreichischen Behörden. Entgegen aller Absprachen hätten diese ohne Vorankündigung tausende von Flüchtlingen bis unmittelbar an die bayerische Grenze gebracht, betont er. Dies hätte “die Lage am Wochenende beinahe außer Kontrolle geraten” lassen. Das habe nichts mit einem partnerschaftlichen Europa zu tun, betont Meyer.
Polizei in OÖ: Zusammenarbeit läuft gut
Am Mittwoch soll es erst ein Treffen mit den bayerischen Kollegen geben, wie Polizeisprecher David Furtner am Dienstag mitteilte. Mangelnde Koordination beim Zustrom an den Grenzen, wie vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer kritisiert, gebe es auf Beamtenebene nicht. Seit Wochen arbeite die Polizei grenzüberschreitend “Hand in Hand”, betonte Furtner. Der Bitte der bayerischen Polizei, das Zelt für 1.000 Personen noch nicht aufzustellen, sei die oberösterreichische Polizei daher auch nachgekommen.
(Quelle: salzburg24)