Eine Bürgerin fragte daraufhin nach: "Wie gelangte sie dorthin?". Am Donnerstag, einen Tag nach dem Begräbnis, antwortete das Gemeindeamt: "Wir haben nicht nach dem Warum, dem Wann und dem Wie gefragt, sondern haben getan, was uns die Menschlichkeit diktiert hat!"
Auf nähere Informationen, wie die Asche des verstorbenen Mitbürgers in den Panzerschrank des Gemeindeamtes gelangte, wie lange sie dort verwahrt wurde und warum sie dort erst "gefunden" werden musste, warteten die Bewohner von Tök vergeblich. Auch von polizeilichen Nachforschungen wurde nichts bekannt.
Nachrichtenseite ortet Satire
Das Nachrichtenportal "444.hu", das am Donnerstag über den Fall berichtete, sah in den Facebook-Postings des Gemeindeamts Real-Satire am Werk. "Tausende Fragen", hieß es dort. "Doch würde auch nur eine von ihnen eine Antwort erhalten, wäre diese ziselierte, unübertrefflich geheimnisvolle, im Geiste von Istvan Örkeny verfasste Prosa zerstört."
Örkeny (1912-1979) schrieb Erzählungen und Dramen und gilt als der größte ungarische Satiriker des 20. Jahrhunderts. Seine "Minutennovellen", eine Sammlung aphoristischer Kurzprosa, erschienen auch in deutscher Sprache.
(Quelle: apa)