In einen dicken, weißen Daunenmantel eingepackt ist Papst Franziskus auf einem Bild, das seit dem Wochenende auf dem sozialen Netzwerken Twitter und der Plattform Reddit viral geht. Das Bild ist Fake und wurde mit künstlicher Intelligenz (KI) hergestellt. Veröffentlicht wurde das Bild am Samstag in der Reddit-Community für "Midjourney".
Immer wieder KI-Bilder Prominenter im Umlauf
Es ist nicht das einzige derartige Bild einer bekannten Persönlichkeit, das sich in den letzten Tagen im Internet verbreitet hat. So gab es etwa auch Fotos einer angeblichen Verhaftung des Ex-US-Präsidenten Donald Trump als auch ein Bild, das Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt, der vor dem chinesischen Staatschef Xi während dessen Besuchs in Moskau auf die Knie fällt.
Generatoren erstellen Bild über Textbeschreibung
Das Erstellen dieser täuschend echten Bilder funktioniert über KI-basierte Bildgeneratoren, wie zum Beispiel Midjourney v5, Shutterstock Generate oder Canva. Die Tools arbeiten mit einer Text-zu-Bild-Technologie – was bedeutet, dass die Anwender:innen einen eigenen Text eingeben, der das Bild beschreibt. Je genauer diese Textbeschreibung ist, desto besser und echter wird das von der KI erstellte Bild.
Vor allem KI-Bilder Prominenter wirken auf den ersten Blick echt. So rätselten auch viele User beim Papst über die Echtheit des Bildes. An einigen Merkmalen ist meistens aber (noch) zu erkennen, ob das Bild echt ist oder Fake.
Wie unterscheide ich KI-Bilder von echten?
Verzogene Gliedmaßen: Oft sehen die Gliedmaßen der abgebildeten Personen, vor allem die Hände, nicht stimmig aus. Sie wirken oft wie in die Länge gezogen oder unförmig.
Schriften kaum zu erkennen: Auch Schriften oder Kleidungs-Aufnäher sind oft verschwommen und kaum zu erkennen.
Überdeutliche Emotionen: Die Emotionen (Freude, Trauer, etc.) im Gesicht der abgebildeten Person wirken oft übertrieben.
Neben dem genauen Blick auf das Bild gibt es auch die Möglichkeit der Google-Bilder-Rückwärts-Suche. Darüber lässt sich herausfinden, wo das Bild im Netz zu finden ist.
Fakt ist, Fake-Bilder werden uns Zukunft beschäftigen und die KI wird diese immer echter erscheinen lassen. Umso wichtiger ist es, gefälschte Bilder erkennen zu können. Und auch die Politik ist um Regulierung bemüht.
EU ringt um Regulierung Künstlicher Intelligenz
In Fahrt gekommen ist das Thema rund um KI mit der Vorstellung von ChatGPT im November 2022. Seither überschlagen sich die Ereignisse: Fast täglich stellen große und kleine Unternehmen neue Anwendungen vor. Dies wirft die Bemühungen der EU, der neuen Technologie einen Rechtsrahmen zu geben, teilweise über den Haufen.
Die EU-Kommission hatte bereits vor zwei Jahren einen ersten Gesetzesentwurf vorgelegt, um Bürger:innen vor den Risiken von KI zu schützen. Wegen der rasanten Entwicklung dieser Technologie in den vergangenen Monaten platzten allerdings die Hoffnungen auf einen Kompromiss
Völlig unberücksichtigt blieb bisher allerdings der neue Bereich sogenannter Generativer KI á la ChatGPT. Daher schufen die Parlamentarier:innen für diese Art von Software, die unter anderem anhand weniger Stichworte komplette Texte oder Bilder erstellen kann, eine eigene Kategorie – General Purpose AI Systems (GPAIS). Es ist aber unklar, in welche Risikoklasse diese Programme fallen.
Bei aller Komplexität des Themas sitzt der Politik auch noch die Zeit im Nacken. Ursprünglich sollte das Gesetz Ende dieses Jahres verabschiedet werden. Nach der geplatzten Einigung bei der Sitzung vom Februar scheint dieser Termin aber nicht mehr haltbar.
(Quelle: salzburg24)






