Der nach eigenen Angaben größte Hanfstecklingsbetrieb Österreichs, Flowery Field, fordert den Gesetzgeber auf, ähnlich der Bundesregierung in Deutschland endlich tätig werden und für einen neuen gesetzlichen Rahmen sorgen, der sich tatsächlich an den Bedürfnissen der Patienten orientiert, forderte Geschäftsführer Alexander Kristen. Kristen bekräftigte diese Forderung bereits in einem Interview mit SALZBURG24 im Juni letzten Jahres.
Sein Unternehmen war im vergangenen Jahr beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) mit einem Antrag zur Legalisierung der Produktion von Cannabis für die Herstellung von Arzneimitteln gescheitert.
Das Flowery Field wollte das Monopol der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) brechen, die in Österreich allein das Recht hat, Cannabis zur Arzneimittelherstellung anzubauen. Die AGES vereinbare mit ihrem Vertragspartner, dem deutschen Pharmakonzern Bionorica, Preis und Menge des produzierten Cannabis, die Bionorica produziere aus dem THC der Blüten das Arzneimittel Dronabinol, erklärte Flowery Field. "Fakt ist aber, dass das Arzneimittel Dronabinol keine Erfolgsgeschichte ist, kaum nachgefragt wird und für die meisten Patienten schlicht nicht leistbar ist", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung des Unternehmens.
Gesetz, das sich an Bedürfnissen von Patienten und Firmen orientiert
Der deutsche Gesetzgeber habe sich für ein sauberes Gesetz und für eine Regelung entschieden, die sich an den Bedürfnissen der Patienten und der Unternehmer orientiere, lobte Flowery Field. Eine unabdingbare staatliche Kontrolle bei privatwirtschaftlichem Anbau könne hervorragend funktionieren, das machten etwa die Niederländer seit Jahren vor. Der österreichische Gesetzgeber habe sich hingegen für ein Monopol entschieden, das die gesamte Entwicklung im Bereich Medizinalhanf massiv blockiere, die Forschung verhindere und Schmerzpatienten im Regen stehen lasse.
(APA/SALZBURG24)
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(Quelle: salzburg24)