Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hält ein gesetzliches Verbot von Bankomatgebühren aus Konsumentensicht für nicht zielführend. Während sich Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) dadurch in seiner Linie bestätigt sieht, plädiert Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) weiterhin dafür, dass den Kunden bei der Behebung von Bargeld keine Gebühren verrechnet werden.
Kosten durch Barrierenabbau senken
Um die Kosten für ein Girokonto zu senken, hält auch BWB-Chef Theodor Thanner - neben mehr Kostentransparenz bei den Girokonten und dem Abbau von Wechselbarrieren - eine Regulierung der Gebühren zwischen Banken und Bankomatbetreibern am vielversprechendsten. "Freier Wettbewerb ist noch immer die beste Regulierung", betonte Thanner am Dienstag im APA-Gespräch. Ein Verbot von Bankomatgebühren wäre ein Eingriff in das unternehmerische Handeln der Banken und Geldautomatenanbieter und auch verfassungsrechtlich und europarechtlich fragwürdig.
Drittanbieter hätten keine Chance
Mit einem Verbot könnten zudem Drittanbieter nicht im Markt bestehen. Das hätte vor allem Auswirkungen für den ländlichen Raum, da dort die Drittanbieter ihre Bankomatstandorte aufgeben müssten. Auch der Bankenverband sieht sich bestätigt und setzt auf mehr Transparenz und Kennzeichnung von gebührenpflichtigen Bankomaten. Die FPÖ hat indes angekündigt, neuerlich im Nationalrat einen Antrag auf ein Verbot bzw. eine Abschaffung von Bankomatgebühren einzubringen. Die Arbeiterkammer spricht sich weiterhin strikt gegen Bankomatgebühren aus, mit dem Argument: "Der Zugang zum eigenen Geld, die Abhebung vom eigenen Konto am Bankomat, darf nichts extra kosten."
(APA)
(Quelle: salzburg24)