Doch auch Tiger- und Bullenhaie, die größer als drei Meter sind, stehen auf der Liste der freigegebenen Arten. An acht beliebten Stränden sollen einen Kilometer vor der Küste Köder ausgeworfen werden. Beißen die Fische an und werden gefangen, droht ihnen der Abschuss. Die toten Tiere sollen anschließend wieder ins Wasser geworfen werden.
"Ich weiß, dass viele Australier im Westen, die den Ozean lieben, einen besseren Schutz vor gefährlichen Haien an diesen Stränden wollen", sagte der Ministerpräsident der Provinz Western Australia, Colin Barnett. Barnett meint auch für Taucher, Surfer, Schwimmer und Familien an der Küste zu sprechen - unter diesen sind jedoch viele, die entsetzt sind über das Vorgehen der Behörden.
"Wir sind vorbereitet, zu tun, was immer auch nötig ist, um diese Jagd auf friedliche Weise zu stoppen", sagt Simon Peterffy von der Marine Response Unit, einer Aktivistengruppe, die sich gegen die Raubfischjagd engagiert. "Sollte es dort draußen irgendein Tier geben, dass der Hilfe bedarf, werden wir vor Ort sein und es befreien."
"Wir haben rund 20 Skipper mit eigenen Booten, die Teil einer Flotte sind und alles in ihrer Macht stehende tun werden, um die gefangenen Tiere zu befreien", sagt Peterffy. Einen ersten kleinen Erfolg haben die Tierschützer bereits errungen. Die von der Regierung beauftragten Unternehmen, welche die Leinen samt Köder ausbringen sollten, warfen den Job hin. Nun werden die zuständigen Behörden selbst alle Vorbereitungen für die große Hatz in die Hand nehmen.
Die Tierschützer dürfen sich mittlerweile über internationale Unterstützung freuen, etwa durch den britischen Komiker und Fernsehstar Ricky Gervais oder dessen Landsmann Richard Branson. Die Aufhebung des Schutzes für Haie "sollte auf der ganzen Welt verurteilt werden", fordert der Unternehmer.
Tatsächlich gibt es Zweifel, ob der von den australischen Behörden eingeschlagene Weg wirklich zum Erfolg führt. So gibt es Studien eines US-Programms zu Haitötungen, die vor etlichen Jahren vor Hawaii stattfanden. Diesen Ergebnissen zufolge gab es dort trotz der Keulung von rund 4.500 Haien keine Veränderung bei der Zahl der Angriffe auf Menschen.
(Quelle: salzburg24)