Geldverteilung

400 Superreiche teilen sich über ein Drittel des österreichischen Vermögens

400 Superreiche teilen sich in Österreich 37 Prozent des Gesamtvermögens. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 24. Juni 2025 08:02 Uhr
Trotz globaler Börsengewinne ist das Vermögen in Österreich 2024 geschrumpft. Besonders auffällig bleibt: In kaum einem anderen EU-Land ist das Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich – und der Trend geht weiter auseinander.

Das Vermögen der Österreicherinnen und Österreicher ist 2024 trotz globaler Börsenrally leicht gesunken. Insgesamt lag das Nettovermögen laut aktuellem "Global Wealth Report" der Boston Consulting Group (BCG) bei 2,5 Billionen US-Dollar (2,17 Billionen Euro), um drei Prozent weniger als im Vorjahr. Während sich die Finanzvermögen nahezu stabil hielten (-0,3 Prozent), verloren Sachwerte wie Immobilien stark an Wert (-5,2 Prozent), geht aus der BCG-Analyse hervor.

"Die anhaltend höheren Zinsen belasten in Österreich weiterhin die Wertentwicklung am Immobilienmarkt, der hierzulande traditionell ein sehr hohes Gewicht hat", sagt Michael Kahlich, BCG-Partner in Zürich und Co-Autor der Studie. Rund zwei Drittel der Vermögen sind hierzulande in Sachwerte investiert (1,7 Billionen US-Dollar).

Vermögen sehr ungleich verteilt

Ein zentraler Befund der Studie ist die weiterhin sehr ungleiche Vermögensverteilung: Rund 400 Superreiche mit jeweils mehr als 100 Mio. US-Dollar Finanzvermögen ("Ultra High Net Worth Individuals") besitzen 37 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Österreich. Demgegenüber stehen 7,3 Millionen Menschen mit jeweils weniger als 250.000 Dollar, die in Summe nur ein Drittel des Finanzvermögens halten. Laut BCG dürfte sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter verschärfen: Bis 2029 soll der Anteil der Superreichen auf 39 Prozent steigen, jener der "Masse" auf 30 Prozent sinken.

50.300 Dollarmillionäre

Die Zahl der Dollarmillionäre in Österreich ist im Vorjahr um etwa vier Prozent auf 50.300 gestiegen. Wohlhabende Anleger hätten überdurchschnittlich stark vom Aufschwung an den Finanzmärkten profitiert, so die Studienautoren. "Sehr wohlhabende Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert", erklärt Kahlich. "Weniger Vermögende setzen eher auf risikoärmere Anlagen mit niedrigerer Rendite, wie etwa Tagesgeld, Bargeld oder Versicherungen."

Weltweit fast 85.000 Superreiche

Weltweit stieg das Finanzvermögen 2024 um 8,1 Prozent auf 305 Billionen Dollar, während Sachwerte leicht auf 268 Billionen Dollar sanken. Besonders kräftig legten die Finanzvermögen in Nordamerika zu (+14,9 Prozent), vor allem durch die starke Entwicklung an den US-Börsen. Weltweit gibt es laut BCG mittlerweile rund 84.700 Superreiche - ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Die meisten davon leben in den USA (mehr als 33.000), gefolgt von China (9.200) und Deutschland (3.900).

(Quelle: apa)

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