Plan bleibt trotz Spardrucks

Bundesheer investiert heuer und nächstes Jahr 650 Millionen Euro in Bauprojekte

Im Bild: Rekruten eines Gardebataillons am Exerzierplatz der Maria-Theresien-Kaserne in Wien. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 30. September 2025 16:56 Uhr
650 Millionen Euro investiert das österreichische Bundesheer heuer und nächstes Jahr in Bauprojekte. Trotz des Spardrucks angesichts der angespannten Budgetlage sollen die Vorhaben wie geplant umgesetzt werden.

Die Erneuerung der militärischen Infrastruktur soll trotz des aktuellen budgetären Spardrucks plangemäß fortgesetzt werden. Heuer und im kommenden Jahr werden dafür insgesamt 650 Mio. Euro in die Hand genommen, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und der Leiter der Direktion Infrastruktur, Johannes Sailer, am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärten.

"Sparen nicht bei der Sicherheit unseres Landes"

Abstriche habe man im Lichte der geplanten Budgetsanierung keine machen müssen, wie beide betonten. Freilich leiste auch das österreichische Bundesheer seinen "Beitrag im Jahr 2025 und 2026", um das Budget zu sanieren, so Tanner. "Für uns und für mich ist aber eines ganz klar: Wir sparen nicht bei der Truppe und ganz sicher nicht bei der Sicherheit unseres Landes." Und all diese Projekte seien "ganz wichtige Bestandteile" der "Mission Vorwärts". Da dürfe es "keinerlei Kompromisse" geben, betonte Tanner.

Milliarden-Investitionen von 2026 bis 2026

Von 2020 bis 2026 wurden für Bau- und Infrastrukturprojekte insgesamt 1,325 Mrd. in die Hand genommen. Dabei sei man weitgehend im Plan und im kalkulierten Kostenrahmen geblieben, versicherte der Leiter der Direktion Infrastruktur. "Kann sein, dass man bei einem Projekt etwas mehr braucht, dafür aber wieder bei einem anderen etwas weniger. Daher sei er auch "guter Dinge", dass man den Budget-Rahmen bei den laufenden und geplanten Projekten ebenso einhalten werde. Eventuell könnten sich einzelne Vorhaben "zeitlich" etwas verschieben, so Sailer: "An der Qualität schrauben wir aber nicht."

Stolz zeigt sich Tanner, dass "99 Prozent der Wertschöpfung" bei der Errichtung und Sanierung von militärischer Infrastruktur in Österreich bleibt: "Und das ist durchaus wichtig, weil das wirtschaftliche Impulse sind, gerade in einer Zeit wie der jetzigen." So könnten Arbeitsplätze gesichert werden.

Neubau in Villach größtes Vorhaben des Bundesheers

Derzeit laufen zahlreiche Bauvorhaben des Bundesheeres. Größtes ist freilich der Neubau für Pionier- und Führungsunterstützungsbataillon in Villach um rund 370 Millionen Euro. In Korneuburg soll das neue Lager für die Katastrophenhilfeeinheit AFDRU bis 2026 fertiggestellt werden. Die Kosten belaufen sich dabei laut Sailer auf 13 Millionen Euro und werden auch eingehalten. Vor kurzem fertiggestellt wurde um 31 Mio. Euro das neue Unterkunftsgebäude an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, die Modernisierung der Zehnerkaserne in Ried im Innkreis oder die urbane Trainingsanlage am Truppenübungsplatz Allentsteig.

Kritik daran kam von den Freiheitlichen. "Diese Investitionen in die militärische Infrastruktur sind angesichts des tatsächlichen Bedarfs viel zu niedrig", monierte der blaue Wehrsprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses Volker Reifenberger. Überhaupt ist für Reifenberger "mehr als zweifelhaft", dass Tanners "Aufbauplan 2032+" und das Ziel, 2032 zwei Prozent des BIP für die Verteidigung auszugeben, halten wird. Statt Unsummen an Steuergeld in die Ukraine zu schicken, "wäre es geboten, jeden Euro in unser Bundesheer und damit in die Sicherheit unserer Bevölkerung zu investieren", argumentierte der blaue Wehrsprecher.

(Quelle: apa)

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