Unbekannte Angreifer

73-jährige Österreicherin im Niger entführt

Eine Österreicherin ist in der Wüstenstadt Agadez in Zentralniger entführt worden. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 12. Jänner 2025 15:19 Uhr
Entführt worden ist gestern eine Österreicherin in der Wüstenstadt Agadez in Zentralniger. Die 73-jährige Wienerin soll einem Sicherheitsmitarbeiter zufolge von Unbekannten in einen Geländewagen verfrachtet worden sein.

Eine Österreicherin ist am Samstag in der Wüstenstadt Agadez in Zentralniger entführt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei nigrische Sicherheitsmitarbeiter. Das österreichische Außenministerium bestätigte die Entführung am Sonntag. Die Botschaft in Algerien, die für den Niger zuständig ist, stehe in Kontakt mit EU-Partnerländern, der EU-Delegation sowie den regionalen Behörden vor Ort, sagte eine Sprecherin auf APA-Anfrage.

Österreicherin als Entwicklungshelferin tätig

Nähere Details zu der Frau gab das Außenministerium nicht bekannt. Die "Kronen Zeitung" berichtete online, dass es sich um eine 73-jährige Frau handelt, die seit 30 Jahren als Entwicklungshelferin tätig ist.

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Laut einem der Sicherheitsmitarbeiter wurde die Frau von unbekannten Angreifern im Fada-Bezirk von Agadez, der am Rande der Sahara-Wüste liegt, in einen Geländewagen verfrachtet. Das nigrische Innenministerium reagierte vorerst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Wienerin in Agadez bekannt und beliebt

Laut nigrischen Medienberichten ereignete sich die Entführung am Samstagabend. Lokalen Quellen zufolge waren die unbekannten Entführer in einem Toyota-V6 unterwegs, als sie die Frau gegen 19 Uhr kidnappten. Die Wienerin sei in der größten Stadt im Norden des Landes sehr bekannt und beliebt, weil sie sich für die Gemüsebauern und Bildung junger Menschen engagiere, indem sie Initiativen in den Bereichen Musik und Schneiderei unterstütze.

Schwere Kämpfe in der Region

Der Niger kämpft wie seine Nachbarländer Mali und Burkina Faso gegen militanten Gruppen, die mit den Terrororganisationen Al-Qaida und dem Islamischen Staat (IS) in Verbindung stehen. Die Kämpfe haben in den vergangenen zehn Jahren in der zentralen Sahelzone Westafrikas Tausende Menschen getötet und Millionen in die Flucht getrieben. In der Region treiben aber auch kriminelle Banden ihr Unwesen. Die Stadt ist ein Knotenpunkt für alle Arten von Schmuggel.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ausländische Staatsbürger in dieser Region entführt werden. Im September 2010 wurden Franzosen, die für einen französischen Atomkonzern arbeiteten, der im Niger Uran abbaut, verschleppt. Damals bekannte sich die "Al-Kaida im islamischen Maghreb" (AQMI) zu der Tat. Es gab laut nigrischen Quellen auch Lösegeldforderungen.

(Quelle: apa)

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