Wohnung angezündet

91-jährige Wienerin wegen Mordes angeklagt

Veröffentlicht: 01. Februar 2023 13:20 Uhr
Eine 91-Jährige muss sich wegen Mordes und Brandstiftung vor Gericht verantworten. Die hochbetagte Frau soll aus Überforderung in ihrer Wohnung in Wien Feuer gelegt haben. Ihr 93-jähriger Ehemann kam dabei ums Leben.
SALZBURG24 (nic)

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen eine 91-jährige Frau Anklage wegen Mordes und Brandstiftung erhoben. Wie die Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen, Christina Salzborn, auf APA-Anfrage mitteilte, muss sich die Frau bereits am 17. Februar vor einem Schwurgericht verantworten, weil sie aus Überforderung mit ihrer Lebenssituation in ihrer Wohnung in Wien-Simmering Feuer gelegt haben soll. Ihr 93 Jahre alter Ehemann kam in den Flammen ums Leben.

Mordverdacht nach tödlichem Brand in Wien

Bei einem Zimmerbrand in der Nacht auf Donnerstag, bei dem ein 93-Jähriger ums Leben gekommen ist, wurde die Ehefrau wegen Mordverdachts festgenommen. Die 90-Jährige war mit der Pflege ihres Mannes …

93-Jähriger war Pflegefall

Der Mann war seit längerem ein Pflegefall. Laut Anklage hatte er seit 2019 die Wohnung nicht mehr verlassen und litt an Demenz. Die hochbetagte Frau dürfte mit dem nicht mehr zurande gekommen sein und in ihrer Verzweiflung beschlossen haben, diesem Leben ein Ende zu setzen.

Frau zündete Kleidung und Klopapier an

In der Nacht auf den 21. Juli legte sie Kleider und Toilettenpapier zu einem Haufen zusammen, übergoss diesen mit Wundbenzin und zündete ihn an. In der Küche drehte sie auch noch das Gas auf – der Versuch, damit eine Explosion herbeizuführen, ließ sich allerdings nicht umsetzen.

Allerdings entwickelte sich aus dem im Wohnzimmer angezündeten Kleiderhaufen ein Vollbrand, indem die 91-Jährige die Balkontür öffnete. Die plötzliche Sauerstoffkonzentration ließ die Flammen in kürzester Zeit in die Höhe schnellen, die 91-Jährige, die aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden in selbstmörderischer Absicht gehandelt haben dürfte und ihren Ehemann wohl mit in den Tod nehmen wollte, traute sich nicht mehr zurück in die Wohnung. Sie flüchtete auf den Balkon, von dem sie von der Feuerwehr mittels einer Drehleiter gerettet wurde.

Bettlägriger Ehemann stirbt an Rauchgasvergiftung

Für den bettlägerigen Ehemann kam jede Hilfe zu spät. Der 93-Jährige starb dem Obduktionsgutachten zufolge an einer Rauchgasvergiftung.

Die Berufsfeuerwehr Wien war um 2.30 Uhr von anderen Hausbewohnern alarmiert worden und benötigte rund zwei Stunden, um den Brand unter Atemschutz zu löschen. 27 Mann und sechs Fahrzeuge waren an dem Einsatz beteiligt.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at

(Quelle: apa)

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