Egal ob jetzt in der Fastenzeit oder zuvor im „Dry January“, viele verzichten auf Bier und Co. oder reduzieren ihren Alkoholkonsum für eine bestimmte Zeit. Sieht man sich den Pro-Kopf-Verbrauch im Ländervergleich an, dürfte vor allem den Österreicher:innen eine Alkohol-Pause nicht schaden.
Über 11 Liter reinen Alkohol trinken die Österreicher:inen jedes Jahr. Damit liegen wir im traurigen Spitzenfeld in puncto Alkoholkonsum, berichtet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Als alkoholabhängig gelten rund 340.000 Menschen, schätzt die OECD.
Besserer Schlaf nach einer Woche Alkoholverzicht
Aller Anfang ist schwer. Je nach Trinkfreudigkeit kann es zu Beginn zu leichten Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen und Unruhe kommen. Durchhalten lohnt sich aber. Nach einer Woche schläft man besser und kann sich besser konzentrieren. Außerdem sieht auch die Haut bereits nach den ersten Tagen besser aus.
Die Leber beginnt nach zwei Wochen Alkoholpause sich zu regenerieren. Vollständig erholt hat sie sich aber erst in vier bis acht Wochen.
Nach etwa einem Monat fällt es leichter, ein gesundes Gewicht zu halten. Überschüssiges Fett wird abgebaut und vielleicht purzeln dann sogar schon ein paar Kilos. Magen und Darm haben sich von überschüssiger Magensäure wegen des Alkohols ebenfalls nach ein bis zwei Monaten Pause regeneriert.
Auch wenn die Fastenzeit nur 40 Tage dauert, lohnt es sich, länger auf Alkohol zu verzichten – vor allem jene, die mit zu hohem Blutdruck kämpfen. Nach rund einem Jahr ohne Alkohol sinkt der Blutdruck und somit das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts.
Positive Auswirkungen auf Körper
Dass Alkohol schlecht für unsere Gesundheit ist, ist kein Geheimnis. Eine Pause von Bier, Wein und Co. – selbst, wenn sie „nur“ 40 Tage dauert – wirkt sich positiv auf den Körper aus.
- Leber entgiftet: Am meisten profitiert die Leber von einem Alkoholverzicht. Sie ist für die Entgiftung des Körpers zuständig. Wenn die Leber nicht ständig Alkohol abbauen muss, wird sie entlastet. Das Resultat: Wir haben mehr Energie.
- Besser fürs Herz: Viele leiden selbst mit geringen Mengen Alkohol intus an Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen. Bei einem Verzicht kann das Herz wieder den richtigen Takt finden. Eine genetische Studie aus China zeigt, dass selbst mäßiger Alkoholkonsum den Blutdruck erhöht.
- Magen und Darm regenerieren sich: Alkohol regt die Bildung von Magensäure an. Das kann zu einer Entzündung der Magenschleimhaut führen. Bei einer Abstinenz erholt sich der Magen davon.
- Abnehmen: Eine Halbe hat um die 200 Kalorien. Zum Vergleich: Durchschnittlich brauchen wir um die 2.000 Kalorien pro Tag. Wer auf die drei, vier Bier am Feierabend verzichtet, wird den Unterschied auch auf der Waage sehen.
- Besserer Schlaf: Alkohol kann zwar beim Einschlafen helfen, erholsam ist der Schlaf aber nicht wirklich nach dem einen Gläschen zu viel. Nach einer Alkohol-Pause fühlt man sich ausgeruhter und kann sich tagsüber auch meist besser konzentrieren.
- Haut wird reiner: Zu viel Alkohol trocknet den Körper aus und erhöht das Risiko von Hautausschlägen. Alkohol kann zum Beispiel auch die Krankheit Rosazea auslösen. Rote Flecken und Pusteln im Gesicht sind die Folge. Bei einem Verzicht auf den „guten Tropfen“ bessert sich das gesamte Hautbild.
Alkoholfasten reduziert Stress
Wer kennt das nicht? Nach einem stressigen Tag hat man sich ein Glas Rotwein oder einen Cocktail „regelrecht verdient“. Stress wird mit Alkohol aber nicht wirklich reduziert. Es werden nur vorübergehend Glückshormone ausgeschüttet, das passiert bereits ab 0,5 Promille. Ist dieser Zustand vorbei, verlangt der Körper nach mehr Glückshormonen und somit mehr Alkohol. Das ständige Verlangen bedeutet allerdings mehr Stress für den Körper.
Ein kompletter Verzicht auf Alkohol reduziert den Stresspegel und zwingt uns auch ein bisschen, ein anderes Ventil zum Dampfablassen zu finden.
Habt ihr schon mal längere Zeit auf Alkohol verzichtet? Wie ist es euch damit ergangen? Schreibt uns eure Erfahrungen in die Kommentare.
(Quelle: salzburg24)