Beauty-Eingriffe auf Pfusch

Auf frischer Tat ertappt: Illegale Schönheitsklinik in Wien ausgehoben

Über 400 Menschen sollen in der illegalen Praxis behandelt worden sein. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 11. Juli 2025 16:03 Uhr
Eine illegale Schönheitsklinik wurde in Wien-Simmering ausgehoben. Über 400 Personen sollen dort behandelt worden sein. Bei einer Razzia wurde eine 21-Jährige bei einer "Behandlung" auf frischer Tat ertappt.

Bei noch laufendem Betrieb hat die Landespolizeidirektion Wien am Donnerstagabend eine illegale Schönheitsklinik in Wien Simmering ausgehoben. Bei der Razzia in der betreffenden Wohnung in der Simmeringer Hauptstraße wurde eine 21-Jährige dabei erwischt, wie sie gerade einer 19-jährigen Patientin eine Flüssigkeit in die Oberlippe injizierte, berichtete die Polizei am Freitag. Die 21-Jährige und eine weitere 36-Jährige wurden wegen des Verdachts der Kurpfuscherei angezeigt.

Hinweise aus der Bevölkerung

Nachdem zuvor einige Hinweise aus der Bevölkerung eingelangt waren, kam es am Donnerstag zu einem koordinierten Einsatz der Polizei und der Magistratsdirektion Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien in Simmering. In einer ehemaligen dermatologischen Ordination seien dort trotz fehlender Genehmigung diverse ästhetisch-medizinische Eingriffe wie Botox- und Filler-Behandlungen angeboten worden, die 21-jährige Österreicherin und die 36-jährige Serbin seien dort als ausführende Mitarbeiterinnen tätig gewesen.

Zumindest zu Operationen sei es dort nicht gekommen, erklärte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage gegenüber der APA. Sowohl die Wohnung, in der die Eingriffe stattgefunden haben sollen, als auch eine weitere, angrenzende Räumlichkeit seien von einem Ehepaar gemietet worden, das wiederum keinen Gewerbeschein für eine derartige Klinik gehabt habe.

 Im Warteraum dieser Klinik trafen die Beamten außerdem auf eine weitere 23-jährige Patientin, die angab, nach einem missglückten Eingriff durch die 36-Jährige unter Komplikationen zu leiden. Sie gab an, bereits mehrfache Nachbehandlungen hinter sich zu haben. Das wiederum führte zu einer zusätzlichen Anzeige gegen die Serbin wegen des Verdachts der Körperverletzung. Die beiden Patientinnen begaben sich zur weiteren Abklärung selbstständig in ein Spital.

Über 400 Personen betroffen

Bei einer Durchsuchung der Räumlichkeiten und der als Lager genutzten Nebenwohnung seien zahlreiche ausgefüllte Aufklärungs- und Einwilligungserklärungen sowie Anamnesebögen gefunden worden, die auf rund 400, überwiegend weibliche Kunden schließen lassen - darunter auch sehr viele Minderjährige, teilte die Polizeisprecherin auf Anfrage der APA mit. Außerdem konnten eine Vielzahl von Medikamenten, Injektionen und Spritzen vorgefunden und sichergestellt werden - ob es sich bei den Substanzen um illegale Produkte handelt, wird noch geprüft.

(Quelle: apa)

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