Hochansteckende Krankheit

Baby stirbt in Grazer Spital an Keuchhusten

Während die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 in Österreich im Krankenhaus sind, seit einigen Tagen etwa stabil ist, steigt die Zahl der SARS-CoV-2-positiven Intensivpatienten. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 13. März 2024 10:56 Uhr
In einem Grazer Spital ist ein erst wenige Wochen altes Baby an Keuchhusten gestorben. Im Falle von Pertussis, wie Keuchhusten auch genannt wird, sind vor allem ungeimpfte Erwachsene eine Gefahr für Säuglinge.
SALZBURG24 (mem)

Ein erst wenige Wochen altes Baby ist in einem Grazer Spital an Keuchhusten gestorben, bestätigte Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes in Graz eine entsprechende Meldung in der "Kleinen Zeitung" vom Mittwoch. Im Falle einer Infektion mit Keuchhusten sind insbesondere ungeimpfte Erwachsene oder ältere Kinder ohne Auffrischung eine Gefahr für Säuglinge. Diese können erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden können, wie Winter sagte.

Keuchhusten für Neugeborene besonders gefährlich

Pertussis, auch Keuchhusten genannt, ist eine hochansteckende Infektionserkrankung der Atemwege und in Österreich meldepflichtig, schilderte Winter im Gespräch mit der APA. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Von schweren Verläufen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Menschen betroffen. "Obwohl Erwachsene bei einer Infektion oft kaum mehr als einen Husten wahrnehmen, kann das Bakterium, wenn es auf Neugeborene trifft, bedrohlich werden", so Winter. Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) treten die meisten Todesfälle im ersten Lebensjahr auf.

Impfung wirksamster Schutz

Impfung sei der wirksamste Schutz, um die Erkrankung und Ansteckung vorzubeugen. Für Babys ist die Impfung erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat mit weiteren Teilimpfungen im fünften und elften Monat möglich. Für Frauen mit Kinderwunsch wird eine Auffrischung im dritten Schwangerschaftsdrittel empfohlen, damit Kinder ab der Geburt möglichst gut geschützt sind. Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter sind Auffrischungsimpfungen im siebenten bis neunten Lebensjahr und anschließend alle zehn Jahre empfehlenswert.

Laut der Sanitätsdirektion Steiermark wurden im Vorjahr österreichweit 2.780 Keuchhusten-Infektionen gemeldet. In der Steiermark sind in diesem Jahr bereits 445 Meldungen eingegangen. Alleine in Graz seien es täglich drei bis vier, wie Winter sagte.

Laut Gesundheitsministerium wurde in Österreich zuletzt eine starke Zunahme von Krankheitsfällen beobachtet. Auch die Zahl der an Keuchhusten erkrankten Erwachsenen mit Komplikationen und einem Langzeitverlauf ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. 2015 wurden in Österreich laut vorläufigen Zahlen des Ministeriums 579 Keuchhustenfälle gemeldet. 2016 waren es 1.274 Fälle, 2017 waren es bereits 1.411 Fallmeldungen, und 2018 fast 2.200 Fälle. Auffällig ist vor allem eine deutliche Zunahme von Erkrankungen im Erwachsenenalter, wobei die Altersgruppe der 40- bis 45-Jährigen besonders betroffen ist. Auch bei den 15- bis 20-Jährigen und den 65- bis 70-Jährigen ist eine deutliche Zunahme der Keuchhustenfälle zu verzeichnen.

Was ist Keuchhusten?

Keuchhusten (auch Pertussis genannt) ist eine durch das Bakterium Bordetella pertussis ausgelöste, durch typische Hustenanfälle charakterisierte Infektionskrankheit der Atemwege. Die Infektion erfolgt dabei über Körperflüssigkeiten vor allem der Atemwege (Tröpfcheninfektion). Nach einem unspezifischen Anfangsstadium verläuft sie regelhaft über mehrere Wochen. Auf das Anfangsstadium mit erkältungsartigem Husten, das Stadium catarrhale genannt wird, folgen im Stadium convulsivum anfallsartig typische stakkatoartige Hustenattacken. Bei Säuglingen können sich die Hustenanfälle untypisch als Atemstillstände äußern und somit lebensbedrohlich verlaufen.

(Quelle: apa)

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