"Es gibt auch noch Fragezeichen, was konkret für Hilfen unterm Strich herauskommen, das ist noch nicht klar", so Schrott. Weniger als 30 Prozent an Umsatzeinbrüchen gebe es jedenfalls nicht, so der Bäckermeister. "Die Situation ist dramatisch."
100 Prozent Ausfall
Es komme darauf an, wie das jeweilige Bäckergeschäft aufgebaut ist - wird mehr im Laden verkauft oder werden Gastronomie, Kindergärten oder Altenwohnheime beliefert. "In der Gastronomie und den Kindergärten gibt es freilich derzeit einen Ausfall von 100 Prozent."
Auch in U-Bahnstationen und Bahnhöfen sei die Frequenz und damit der Absatz massiv zurückgegangen. Dazu komme der Ausfall von vielen Frühlingsfesten und Osterfeiern. Und Ostern sei eine besonders wichtige Zeit im geschäftlichen Jahresverlauf der Bäcker, so der Bäckersprecher.
Schrott: "Lange ist das nicht leistbar"
"Die Situation ist jedenfalls sehr schwierig. Lange ist sie nicht leistbar", sagte Schrott. Es werde wohl leider den einen oder anderen geben, der die Situation zum Anlass nehmen müsse, aufzugeben. Er selbst werde für seine zehn Verkäuferinnen Kurzarbeit anmelden müssen, viele Branchenkollegen hätten auch schon Bäckergesellen zur Kurzarbeit angemeldet.
Bäcker, die auf Kurzarbeit setzen, reduzieren die Produktion - oft indem sie das Sortiment verkleinern, erläuterte Schrott. Eingespart werde dann tendenziell bei arbeitsaufwendigeren Mehlspeisen, wo besonders viel Handarbeit im Spiel ist und schon vor der Krise geringere Stückzahlen produziert wurden.
Auch an kleine Gewerbe denken
Schrott bedauerte, dass von der Bundesregierung meist die heimischen Supermärkte gelobt bzw. hervorgehoben würden. "Kleine Gewerbebetriebe und Geschäfte, wie Bäcker oder Fleischer werden nicht erwähnt", bedauerte er. "Es wäre schön, wenn das auch erwähnt werden würde." Dabei sei das Abstandhalten in den kleinen Filialen leichter, als in den Supermärkten und daher die Ansteckungsgefahr geringer - da meist nur einzeln oder zu zweit eingetreten werde. Gegebenenfalls könne man draußen waren.
(Quelle: apa)